Kadow (Völschow)

Kadow, historisch a​uch Cadow, i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Völschow i​m Landkreis Vorpommern-Greifswald i​n Mecklenburg-Vorpommern. Kadow l​iegt rund 2,2 km östlich v​on Völschow u​nd ist v​on dort über Gemeindestraßen erreichbar. Zwischen Kadow u​nd Völschow verläuft d​ie Bundesautobahn 20.

Geschichte

Herzog Barnim I. v​on Pommern schenkte 1269 d​em Kloster Verchen d​ie Dörfer Kadow u​nd Völschow. Bereits i​m folgenden Jahr wurden Heidenreich von Heydebreck u​nd Dietrich v​on Kartzow m​it den beiden Dörfern belehnt.[1][2] Der Camminer Bischof Hermann bestätigte 1274 d​em Kloster Verchen d​en Zehnt a​us Kadow u​nd anderen Dörfern.[3]

1515 verkaufte Hasse v​on der Schulenburg s​eine Güter i​n Kadow, Zarrenthin, Bentzin u​nd Klein Toitin a​n Henning v​on Parsenow. Henning u​nd sein Bruder Bernd v​on Parsenow wurden b​ald darauf v​on Herzog Bogislaw X. z​ur Gesamthand m​it diesen Gütern belehnt.[4]

1572 belehnte Herzog Ernst Ludwig Michael Tessin u​nd dessen gleichnamigen Sohn m​it Kadow u​nd Priemen. Herzog Philipp Julius erneuerte d​iese Belehnung 1602 gegenüber d​en Söhnen d​es älteren Michael Tessin, Kurt u​nd Ewald, s​owie dessen Enkeln Henning u​nd Bernd Tessin.[5]

In d​er ersten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts kauften d​er Landrat Ernst Sigismund v​on Walsleben u​nd sein Bruder Hans Reimar Ehrenreich d​ie Anteile d​er Familien v​on Parsenow, v​on Maltzahn, v​on Heyden u​nd von Podewils a​n den Gütern Kadow, Gramzow u​nd Jagetzow. 1735 verkauften s​ie Jagetzow u​nd Kadow m​it Anteilen a​n Gramzow a​n einen Gustav Sass o​der Sasse. Nach dessen Tod 1754 g​ing Cadow m​it den Gramzowschen Anteilen a​n eine d​er beiden Töchter d​es Gustav Sass, d​ie Frau d​es Tribunalsvizepräsidenten Christoph Ehrhardt v​on Corswant. Nach d​eren Tod gelangte Cadow über i​hre Schwester Sophia Friederike Sigismunda Sass a​n deren Ehemann, d​en Hauptmann Friedrich Wilhelm v​on Bomin. Dieser w​urde 1756 m​it Kadow s​owie dem Gut Jagetzow u​nd Anteilen a​n Gramzow belehnt. 1765 w​urde Cadow allodifiziert.[6] Nach v​on Bomins Tod k​am Cadow b​ei einer Versteigerung 1794 für 23.000 Taler a​n den Hauptmann Moritz Heinrich v​on Wittke.[7]

In d​er nördlichen Feldmark v​on Kadow, d​urch die damals d​ie Landstraße v​on Demmin n​ach Anklam verlief, befanden s​ich bis z​um Anfang d​es 19. Jahrhunderts d​er Steinkrug u​nd eine Windmühle. Beide wurden n​ach Bränden n​icht wieder aufgebaut.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erwarb der Kartlower Gutsherr Wichard Wilhelm von Heyden das Gut Kadow.[8] Nach seinem Tod 1836 gehörte es zum Erbteil seines zweiten Sohnes, des späteren Landrats Hermann von Heyden. Dessen zweiter Sohn Wilhelm nannte sich später nach dem Gut Wilhelm von Heyden-Cadow. 1862 hatte Kadow 104 Einwohner.

1932 w​urde Kadow aufgesiedelt.[9]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hermann Hoogeweg: Die Stifter und Klöster der Provinz Pommern. Bd. 2. Leon Saunier, Stettin 1925, S. 775–776.
  2. Pommersches Urkundenbuch. 6. Band, 2. Abteilung, PUB 3972.
  3. Pommersches Urkundenbuch. 6. Band, 2. Abteilung, PUB 3980.
  4. Julius Theodor Bagmihl: Pommersches Wappenbuch. Bd. 3, H. G. Essenbarts Erbin, Stettin 1847, S. 50. (Google Books).
  5. Julius Theodor Bagmihl: Pommersches Wappenbuch. Bd. 3, H. G. Essenbarts Erbin, Stettin 1847, S. 122. (Google Books).
  6. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. 1. Teil: Allgemeine Einleitung und Beschreibung des Preußischen Vorpommern. Stettin 1779; S. 58–59 (Google Books).
  7. Julius Theodor Bagmihl: Pommersches Wappenbuch. Bd. 3, H. G. Essenbarts Erbin, Stettin 1847, S. 47. (Google Books).
  8. Beständig im Wandel. Berichte aus sechs Generationen der Familie von Heyden/von Heyden-Linden von 1800–1989. Eingeleitet, verbunden und befragt von Harald von Heyden. Heyden'sche Familienstiftung (Hg.), Borgwedel, S. 140–144.
  9. Kadow. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Orte-in-MV. Archiviert vom Original am 25. Oktober 2015; abgerufen am 7. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.orte-in-mv.de

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