KZ Meisnerhof
Das Konzentrationslager Meisnerhof (kurz KZ Meisnerhof) war ein frühes deutsches Konzentrationslager in der Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde im Februar 1933 durch die Sturmabteilung auf einem ehemaligen Bauernhof nahe der brandenburgischen Stadt Velten eingerichtet. Ursprünglich diente der Bauernhof als Haus der Naturfreunde dem internationalen Verband der Naturfreunde. Nach der Machtergreifung übernahm die SA-Standarte 224 mit Sitz in Nauen den Hof und betrieb hier eine Fahrschule. Zeitgleich begann die Nutzung als sogenanntes „wildes“ oder „frühes“ KZ. Die Häftlinge waren überwiegend Kommunisten aus den Kreisen Ost- und Westhavelland, von denen mehrere von SA-Männern getötet wurden.
Unter anderem wurde der Veltener Stahlarbeiter und Kommunist Richard Ungermann (geb. 9. Juli 1908; gest. 16. Mai 1933) am 14. Mai 1933 verhaftet, nach Meisnerhof gebracht und dort zwei Tage später erschossen. Seine Leiche wurde in einen Sack eingenäht und bei Hennigsdorf in der Havel versenkt.[1] Nach Ungermann war bis 1990, in Velten, eine Schule (heutige Linden-Grundschule) und eine Straße (heutige Wilhelmstraße) benannt. Am 20. Februar 2020 wurde vor seinem ehemaligen Wohnort in der Wilhelmstraße 19 in Velten ein Stolperstein für ihn verlegt.[2]
Nach der Auflösung des Konzentrationslagers am 24. Juni 1933 brachte man die Gefangenen in das KZ Oranienburg.[3]
Literatur
- Günter Morsch, Agnes Ohm (Hrsg.): Terror in der Provinz Brandenburg. Frühe Konzentrationslager 1933/34. Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Band 46, Metropol Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86331-211-4.
Einzelnachweise
- Klaus Drobisch, Günther Wieland: System der NS-Konzentrationslager, 1933–1939. Akademie Verlag, Berlin 1993, ISBN 978-3-05-000823-3, S. 129.
- Roland Becker: Mahnung: Drei Stolpersteine für drei Schicksale. In: moz.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
- Günter Morsch, S. 85.