Käthe-Kollwitz-Museum Berlin
Das seit 1986 bestehende Käthe-Kollwitz-Museum in der Fasanenstraße 24 im Berliner Ortsteil Charlottenburg ist aus der privaten Sammlung des 1993 verstorbenen Malers, Galeristen und Kunstsammlers Hans Pels-Leusden hervorgegangen und zeigt Arbeiten der Künstlerin Käthe Kollwitz.[1]
Aufbau der Sammlung
Pels-Leusden sammelte seit der Übernahme der Berliner Firma „Buch und Kunst“ am Olivaer Platz im Jahr 1950 die Werke von Käthe Kollwitz, weil diese Künstlerin genial und übergreifend das Leben darstellte. Im Jahr 1965 widmete er seine erste Ausstellung Käthe Kollwitz. Viele internationale Ausstellungen erhielten aus seiner Sammlung Leihgaben. Er übergab als Stiftung an das Museum 95 Druckgrafiken, 40 Zeichnungen und 10 Originalplakate.
Leitung
Gründungsdirektor des Berliner Käthe Kollwitz Museums war Martin Fritsch. Von 2014 bis 2017 leitete Iris Berndt die Sammlung.[2] Nachfolgerin als Direktorin ist die promovierte Kunsthistorikerin Josephine Gabler, die vorher das Museum Moderne Kunst Wörlen in Passau leitete[3] und ihr Amt am 1. April 2018 antrat.[4]
Ausstellung
Nach einer Einführung im Erdgeschoss zeigt das Museum in einer ständigen Ausstellung über drei Etagen bedeutende Teile des künstlerischen Schaffens von Käthe Kollwitz, die über 50 Jahre lang im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg gelebt und gearbeitet hat.[5]
In der Regel finden hier zweimal im Jahr Sonderausstellungen statt, die das Umfeld der Künstlerin beleuchten. Derzeit verfügt das Museum über rund 200 zeichnerische und druckgrafische Arbeiten – darunter viele berühmte Werke wie etwa die Lithografie Brot! von 1924 – sowie 15 Original-Plakate und ebenso viele plastische Bildwerke. Schwerpunkte bilden die Kollektion der Selbstbildnisse (von 1888/1889 bis 1938), der Holzschnitt-Zyklus Krieg (1922/1923), Arbeiten zum Thema Tod (1903 bis 1942) und zum Gedenkblatt für Karl Liebknecht (1919/1920).
Die Selbstbildnisse zeigen Käthe Kollwitz über alle Altersphasen von jung und lächelnd bis hin ins hohe Alter. Im lichtdurchfluteten Obergeschoss befindet sich die 2,10 m hohe Skulptur der Käthe Kollwitz, die vom Bildhauer Gustav Seitz geschaffen wurde. Aufrüttelnd ist ihre Zeichnung einer Mutter, die ihre Kinder zurückhält, die voller Begeisterung in den Krieg ziehen wollen, mit dem Titel Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden.
Zum 150. Geburtstag der Künstlerin zeigte das Museum die Ausstellung Käthe Kollwitz und ihre Freunde, zu der auch ein Katalog erschien.
Museumsgebäude
Das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin befindet sich in einer 1871 als erstes Wohnhaus in der Fasanenstraße errichteten Stadtvilla, die bereits 1897 zu einem Palais im spätklassizistischen Stil umgestaltet wurde. Der nach dem Zweiten Weltkrieg halbverfallene Bau wurde erst in den 1980er-Jahren grundlegend restauriert und als Museum hergerichtet. Die Villa ist gedrungen, hat große gerundete Fenster und der Eingang befindet sich auf der Seite.
Auffallend ist der Kontrast zwischen dem gutbürgerlichen Umfeld des Museums und den überwiegend dem proletarischen Milieu ihrer Zeit entstammenden sozialkritischen Motiven der Arbeiten von Käthe Kollwitz.
Das Gebäude, in dem das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin untergebracht ist, gehört zum sogenannten „Wintergartenensemble“, ebenso wie das benachbarte Literaturhaus Berlin mit dem Café Wintergarten, das direkt vom Museumsgarten aus zu erreichen ist, sowie die Villa Grisebach.
Weblinks
Einzelnachweise
- Museum. (Memento des Originals vom 23. November 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Käthe-Kollwitz-Museum Berlin, abgerufen am 7. September 2015.
- Käthe Kollwitz Museum Die Direktorin Iris Berndt gibt auf – Berliner Zeitung 2017
- KollwitzMuseum. Josephine Gabler übernimmt. in FAZ vom 1. November 2017, Seite 11
- Käthe-Kollwitz-Museum Pressemitteilung 10/2017 vom 24. Oktober 2017: Das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin hat eine neue Direktorin., abgerufen am 27. März 2018
- Ausstellungen. (Memento des Originals vom 1. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Käthe-Kollwitz-Museum Berlin, abgerufen am 7. September 2015.