Kärntner Tageszeitung
Die Kärntner Tageszeitung (KTZ) war eine österreichische Tageszeitung, die zwischen 1946 und 2014 in Klagenfurt erschien.[1]
Kärntner Tageszeitung | |
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Beschreibung | Österreichische Tageszeitung |
Erstausgabe | 1946 |
Einstellung | 2014 |
Erscheinungsweise | täglich |
Verkaufte Auflage | Durchschnittlich 32.000 Exemplare |
Reichweite | 12,3 Prozent (Stand 2009) Mio. Leser |
Herausgeber | Kärntner Medienhaus |
Geschichte
Die KTZ wurde im Herbst 1945 von der SPÖ-Kärnten unter dem Namen Neue Zeit als Lizenzzeitung gegründet. Bis Jänner 1946 erschien sie als Wochenzeitung. 1965 wurde sie in Kärntner Tageszeitung umbenannt.
Bis Dezember 2009 war sie zu 100 % im Besitz der SPÖ. Die Bewirtschaftung der Anzeigenflächen wie auch der Abonnenten oblag der Mediaprint. Mit Jänner 2010 trat die SPÖ 55 % ihrer Anteile ab, Chefredakteur Ralf Mosser und Geschäftsführer Bernhard Wernig hielten seitdem jeweils 22,5 %, die BB & Partner Vermögens- und Liegenschafts GmbH mit Eigentümer Hansjörg Berger stieg mit weiteren 10 % ein. Abo- und Anzeigenvertrieb bewirtschaftet die KTZ seitdem wieder selbst bewirtschaftet.
Mit Oktober 2010 übernahm die BB & Partner Vermögens- und Liegenschafts GmbH die 90 % Geschäftsanteile von Wernig, Mosser und der SPÖ Kärnten. Seit diesem Zeitpunkt war die KTZ wieder unabhängig und parteifrei. Die KTZ unterhielt sechs regionale Außenredaktionen für die Gebiete Unterkärnten, Oberkärnten, Klagenfurt-Stadt und -Land, Villach Stadt und Land, Mittelkärnten und dem Gail-, Gitsch- und Lesachtal. Sie war die letzte Kärntner Tageszeitung, die sich nicht im Besitz von Medienkonzernen befand. Durch den neuen Eigentümer wurde das Kärntner Medienhaus gegründet, das sowohl die KTZ, die Blitzlichtrevue, als auch die Kärnten-Journale (früher KTZ Bezirksjournale) herausgab. Die Kärnten-Journale wurden auf Hochglanzpapier kostenlos an alle Kärntner Haushalte verteilt. Seit 16. April 2010 erschienen lokale Kärnten-Journale für die Bezirke Villach-Stadt und -Land sowie für Wolfsberg. Mit September und Oktober 2010 wurden die Kärnten-Journale auch in den Bezirken Klagenfurt-Stadt und -Land und kurz darauf im Gail-, Gitsch- und Lesachtal, Mittelkärnten sowie Spittal an der Drau umgesetzt. Insgesamt wurden die Kärnten-Journale mit einer Gesamtauflage von 220.000 gedruckten Exemplaren publiziert. Die KTZ war Genossenschafterin der Austria Presse Agentur.
Am 24. Jänner 2013 wurde bekannt, dass der Unternehmer Dietmar Wassermann 75 % an der Kärntner Tageszeitung übernommen hatte. Die verbleibenden 25 % hielt der bisherige Alleineigentümer Hansjörg Berger.
Am 28. Februar 2014 erschien bedingt durch eine Insolvenz die letzte Ausgabe der Zeitung.[1]
Die Insolvenz ist Gegenstand von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Ermittelt wird gegen mehrere Personen wegen des Verdachts der Untreue, der betrügerischen Krida und des Betrugs. Zu ihnen zählt auch Ex-Eigentümer Dietmar Wassermann, der von 2014 bis 2017 auf der Flucht vor den Behörden war. Er war im Jänner 2014 untergetaucht, weil ihn die deutsche Justiz inhaftieren wollte. Man wirft Wassermann in einer Causa, die nichts mit der KTZ zu tun hat, großangelegten Steuerbetrug vor. Der mutmaßliche Schaden beträgt 3,8 Millionen Euro. Wassermann, der die Vorwürfe stets zurückgewiesen hat, wurde im Oktober 2017 in einem seiner Häuser in Gmünd in Kärnten verhaftet.[2]
Der ehemalige KTZ-Alleineigentümer Hansjörg Berger wurde im August 2015 am Landesgericht Klagenfurt rechtskräftig zu 17 Monaten bedingter Haft verurteilt. Er hatte einem Mitarbeiter des damaligen Kärntner FPK-Politikers Uwe Scheuch geholfen, Landesgelder mit überhöhten Rechnungen seiner damaligen Firmen der Partei bzw. Scheuch zuzuführen.[3] 2017 gründete er mit Partnern die fivemedia GmbH[4] die ein Online-Portal betreibt und ist seit 2022 Inhaber und Geschäftsführer der InspireMedia GmbH[5].
Konzeption und Auflage
Seit September 2011 fanden sich in der KTZ spezielle Themenseiten, die jeweils einmal in der Woche erschienen und sich mit folgenden Richtungen näher beschäftigen: Montags: Kärntner Sport, Dienstags: Kärntens Regionen, Mittwochs: Genießen und Leben, Donnerstags Wohnen und Leben, Freitags: Motor und Leben, Samstags: Wirtschaft und Erfolg, Sonntags: Reisen und Leben.
Nach eigenen Angaben lag die durchschnittlich verbreitete Auflage bei 32.000 Exemplaren. Von Montag bis Samstag erschienen 28.000 bis 30.000 Exemplare, am Sonntag erhöhte sich die Auflage auf 38.000 bis 40.000 Exemplare (Stand November 2011). Laut Österreichischer Media-Analyse verfügte die KTZ in Kärnten über eine Reichweite von 12,3 Prozent im Jahr 2009. Bei dieser Mediaanalyse konnte die KTZ nach Jahren des Leserrückganges eine Steigerung von 10.000 Lesern erzielen. Druck und Vertrieb besorgte die Mediaprint.
Mitarbeiter
Journalisten, die für die KTZ schrieben, waren unter anderem:
Einzelnachweise
- Aus für die „Kärntner Tageszeitung“ auf ORF am 27. Februar 2014, abgerufen am 27. Februar 2014
- Peter Kimeswenger, Jochen Habich: Nach drei Jahren auf der Flucht: Ex-KTZ-Chef verhaftet. Kleine Zeitung, 17. Oktober 2017, abgerufen am 4. November 2017.
- "Hydra der Korruption": Ex-Mitarbeiter Uwe Scheuchs verurteilt. Die Presse, 19. August 2015, abgerufen am 4. November 2017.
- fivemedia GmbH, Villach, Kärnten. Abgerufen am 19. Februar 2022.
- Impressum | InspireMedia. Abgerufen am 19. Februar 2022.