Jurij Chěžka
Jurij Chěžka (nach alter Rechtschreibung: Khěžka, deutsch Georg Keschke[1] oder Keschka; * 22. Juli 1917 in Horka/Hórki; † im Oktober 1944 bei Kragujevac, Jugoslawien) war ein sorbischer Dichter. Er gilt als einer der ersten Vertreter der modernen sorbischen Poesie und fortschrittlichster Vertreter der sorbischen Literatur seiner Zeit.
Der Sohn eines Steinarbeiters aus Horka besuchte ab dem Alter von zwölf Jahren das Erzbischöfliche Gymnasium in Prag und begann in der tschechoslowakischen Hauptstadt 1937 das Studium der Slawistik und Germanistik. Im Jahre 1939 wurde er in die Wehrmacht eingezogen; 1944 desertierte er in Jugoslawien und kam auf ungeklärte Weise ums Leben.
In seinem Geburtsort erinnert heute eine Gedenktafel an Chěžka. Die sorbische Grundschule in Crostwitz trägt seinen Namen.
Die Lyrikerin Róža Domašcyna ist seine Nichte.
Literatur
- Jurij Chěžka: Poezija małej komorki (Poesie der kleinen Kammer), Ludowe nakładnistwo Domowina, Budyšin 1971
- Kito Lorenc (Hrsg.): Jurij Chěžka – Die Erde aus dem Traum, Ludowe nakładnistwo Domowina, Budyšin 2002
Einzelnachweise
- Franc Šěn: Chěžka, Jurij. In: Jan Šołta, Pětr Kunze, Franc Šěn (Hrsg.): Nowy biografiski słownik k stawiznam a kulturje Serbow [Neues biografisches Wörterbuch zur Geschichte und Kultur der Sorben]. Ludowe nakładnistwo Domowina, Budyšin [Bautzen] 1984, S. 207f.
Weblinks
- Dietrich Scholze: Georg Keschka (1917–1944). In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.