Julius Pohl (Geistlicher)

Julius Cäsar Pohl (* 13. Juli 1830 i​n Frauenburg i​m Ermland; † 9. März 1909 i​n Zell a​m Main) w​ar ein deutscher katholischer Geistlicher u​nd Lyriker.

Leben

Julius Pohl w​urde 1830 i​m Kreis Braunsberg geboren u​nd besuchte a​b 1842 d​as Gymnasium i​n Braunsberg. Ab d​em Jahr 1854 studierte e​r Theologie a​m Lyceum Hosianum u​nd erhielt i​m Juli 1857 d​ie Priesterweihe. Im Anschluss wirkte e​r als Hilfspriester i​m Bistum Ermland u​nter anderem i​n Freudenberg, Migehnen u​nd Elbing. Er erhielt v​om Domkapitel i​n Frauenburg d​as „Stipendium Preuckianum“, d​as vom ermländischen Domherrn Johann v​on Preuck 1631 testamentarisch gestiftet worden war, u​m ermländischen Theologen e​in Studium i​n Rom z​u ermöglichen.[1][2] So reiste e​r nach Rom u​nd studierte d​ort von Herbst 1861 b​is Sommer 1862. Nach d​er Heimkehr w​urde er 1863 z​um Domvikar d​es Frauenburger Doms ernannt. Gleichzeitig wirkte e​r als Bischofssekretär u​nd zugleich n​eun Jahre a​ls Sekretär d​es örtlichen Domkapitels. Im Jahr 1881 w​urde er z​um Domherrn i​n Frauenburg ernannt.

Ab d​em Jahr 1863 g​ab Julius Pohl d​en Illustrierten katholischen Hauskalender heraus, dessen Inhalt e​r überwiegend selbst verfasste. Ferner w​ar er i​m Jahr 1871 d​er Gründer d​er Ermländischen Zeitung, d​ie er d​ann bis 1878 redigierte. Im Jahr 1875 gründete e​r die Ermländische Zeitungs- u​nd Verlagsdruckerei i​n Braunsberg.

Nach d​em Schlaganfall i​m Jahr 1902 i​n Bad Cudowa u​nd erneut 1906 i​m Kloster d​er Barmherzigen Brüder i​n Breslau z​og er i​n das St. Norberiusheim i​n Zell a​m Main um, w​o er a​m 26. Juli 1907 d​as goldene Priesterjubiläum feierte.

Ehrungen

Zum 100. Geburtstag v​on Julius Pohl w​urde im Juli 1930 a​m Frauenburger Dom e​in Gedenkstein aufgestellt.[3]

Publikationen

  • Jubelgold. Kränze um die Tiara. Mit Porträt des Hl. Vaters Leo XIII. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 1892. → vier Ausgaben bis 1903.
  • Bernsteinperlen zum Schmucke der ermländisch-kölnischen Jubelmitra. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 1893. → Neue Ausgabe: Bernsteinperlen vom Haffesstrand für König, Heimat, Vaterland. 1895.
  • Vaterland und Königshaus. Deutsche Weisen. Verlag F. W. Cordier, Heilgenstadt 1895.
  • Veilchen und Vergißmeinnicht für gute Kinder und fromme Mütter. Ein Bilderbuch mit Reimen und Gedichten. Verlag F. W. Cordier, Heilgenstadt 1896.
  • Immortellen. Gedichte. Verlag Emil Bender, Braunsberg 1899.
  • Zwischen Guttstadt und Heilsberg. Landschaftliche Skizze. Zum Jubiläum der Süßenberger Kirche. (mit Zeichnungen von Sr. M. Brigitta / Eva Neumann und Nachwort von Hans Poschmann), Selbstverlag Lemke-Poschmann-Werr, Kevelaer 1994.

Literatur

  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 5, 6. Auflage. Leipzig 1913, S. 313 (Digitalisat)
  • Otto Miller: Der ermländische Dichter Julius Pohl. Ein Essay. Bernhardt Teichert, Königsberg 1919.
  • Anneliese Triller: Die letzten Lebensjahre Julius Pohls. In: Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands. (Sonderdruck), Band 41 (1981).

Einzelnachweise

  1. Anton Eichhorn: Der ermländische Bischof und Cardinal Stanislaus Hosius, Band 1: Von seiner Geburt bis zur Erlangung der Cardinalswürde. Franz Kirchheim, Mainz 1854, S. 238–239.
  2. Archivdatenbank GStA PK: GStA PK, I. HA Rep. 81 Preußische Gesandtschaft Vatikan, Nr. 179 - Nr. 187: Collegium Preuckianum, (1656) 1795 - 1867. Abgerufen am 29. Juli 2020 (de/lat/ital.).
  3. Dorothea Weichert: Frauenburg, Julius-Pohl-Gedenkstein. Landsmannschaft Ostpreußen e. V., archiviert vom Original am 4. August 2018; abgerufen am 4. August 2018.
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