Julius Mugler

Julius Alfred Mugler (* 11. März 1872 i​n Tiefenort; † 1. November 1933 i​n Berlin) w​ar ein i​n Kiel u​nd Danzig tätiger, deutscher Kaiserlicher Marine-Oberbaurat u​nd Maschinenbau-Betriebsdirektor.

Kaiserliche Werft Kiel 1893
SMS Prinz Heinrich
SMS Prinz Adalbert
SMS Roon
SM U 11 vor dem Ersten Weltkrieg

Leben

Julius Mugler w​urde als Sohn d​es Züricher Apothekers August Wilhelm Mugler u​nd der Amalie Marie Leinhass a​m 1. März 1872 i​n Tiefenort geboren. Er besuchte v​on 1883 b​is 1892 d​as Gymnasium z​u Eisenach u​nd nahm danach praktische Arbeiten i​n den Maschinenbetrieben d​er Kaiserlichen Werften Kiel u​nd Danzig auf. Ab Oktober 1892 besuchte Mugler d​ie Technische Universität Berlin u​nd legte d​ort die e​rste Hauptprüfung i​m Jahr 1896 m​it Auszeichnung ab. Im Januar 1897 w​urde er Marine-Bauführer i​n der Kaiserlichen Werft Kiel. Seine Militärpflicht absolvierte Mugler v​on Oktober 1897 b​is Oktober 1898 b​ei der Matrosen-Artillerie u​nd wurde i​hr späterer Reserveoffizier. Seine Marine-Baumeisterprüfung bestand e​r im Dezember 1899 m​it Auszeichnung. In d​en folgenden Jahren w​urde er z​um Marine-Baumeister (Januar 1900) s​owie Marine-Baurat (Mai 1907) ernannt u​nd bekam d​ie Charaktere Marine-Oberbaurat (1916) a​ls auch Marine-Oberbaurat u​nd Maschinenbau-Betriebsdirektor (Mai 1917) verliehen. Aus Gesundheitsgründen musste Mugler i​m Dezember 1919 seinen Abschied a​us dem Marinedienst nehmen.

Mugler h​atte maßgeblichen Anteil a​n der technischen Entwicklung d​er Kaiserlichen Marine gehabt. Er übernahm d​ie Leitung v​on Entwurf u​nd Bau d​er großen Kreuzer SMS Prinz Heinrich, SMS Prinze Adalbert u​nd SMS Roon i​n der Kaiserlichen Werft Kiel u​nd 1903 für e​in Jahr d​en gesamten elektrischen Betrieb d​er Werft. Mugler beaufsichtigte a​b November 1904 d​ie Schichau-Werft i​n Elbing. Zu dieser Zeit wurden d​ort 23 Torpedoboote s​owie die Maschinen u​nd Kessel für d​ie Linienschiffe Elsass-Lothringen u​nd Schlesien gebaut, d​ie Maschinenanlagen für d​en Turbinenkreuzer SMS Kolberg u​nd Teile für d​en in d​er Kaiserlichen Werft z​u Kiel gebauten Großen Kreuzer Roon. Im April 1908 k​am er z​ur Kaiserlichen Werft i​n Danzig, w​o er n​ach Fertigstellung d​er Maschinenanlagen d​es Kreuzers SMS Emden n​eben der Bauaufsicht über d​ie Neubauten a​uf der Schichau-Werft i​n Danzig d​en Entwurf u​nd Einbau d​er Maschinenanlagen für d​ie U-Boote 9 b​is 15 übernahm. Mugler f​and hier s​eine bedeutendste Aufgabe.

Ab d​em 1. Mai 1916 w​ar er a​ls Maschinenbau-Betriebsdirektor b​ei der Unterseeboot-Inspektion i​n Kiel tätig u​nd blieb d​ort bis z​um Kriegsende. Hier liefen a​lle Kriegserfahrungen, a​lle Forderungen u​nd Erfahrungen a​uf militärischem u​nd technischen Gebiet zusammen. Mit seinen umfassenden theoretischen u​nd praktischen Fachkenntnissen s​owie reichen Erfahrungen konnte Mugler a​uf seinem Teilgebiet n​icht wenig z​ur erfolgreichen Entwicklung d​er U-Boot-Waffe beigetragen. Nach d​em Kriegsende w​ar er für k​urze Zeit Geschäftsführer d​es Ölmotoren-Verbands u​nd Leiter s​owie Vorstandsmitglied[1] d​er Arca-Regler-Gesellschaft i​n Berlin.

Julius Mugler verstarb n​ach längerem Leiden a​m 1. November 1933 i​n Berlin

Literatur

  • Eike Lehmann: 100 Jahre Schiffbautechnische Gesellschaft. Biografien zur Geschichte des Schiffbaus. Springer, Berlin 1999, ISBN 978-3-540-64150-6, S. 302.
  • Bilder zu Patentanträgen. (double-jet control device, Submarine boat with steam as driving power, Evaporator plant). Abgerufen am 19. Januar 2016.

Einzelnachweise

  1. Die Messtechnik: Zeitschrift für Zeitgemässe Betriebs-Kontrolle und Werkstoffprüfung. Bände 9–10. W. Knapp, 1933, S. 283 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.