Juliane Roh

Juliane Roh (* 17. September 1909 i​n Duisburg; † 8. April 1987 i​n München) w​ar eine deutsche Kunsthistorikerin u​nd Kunstschriftstellerin.

Leben und Wirken

Juliane Roh (geborene Bartsch) w​urde als Tochter d​es Beigeordneten Helmut Bartsch u​nd seiner Frau Grete (geb. Burchardi) geboren. Sie w​uchs in Mannheim a​uf und machte d​ort am Liselotte-Gymnasium 1928 i​hr Abitur. In Heidelberg studierte s​ie Kunstgeschichte u​nd Philosophie b​ei August Grisebach s​owie klassische Archäologie b​ei Arnold v​on Salis u​nd wurde 1934 promoviert.[1] Anschließend w​ar sie Mitarbeiterin d​er Galerie Nierendorf i​n Berlin u​nd leitete b​is 1937 d​en Mannheimer Kunstverein, w​o sie e​in Programm m​it Ausstellungen v​on August Macke, Karl Hofer, Christian Rohlfs, Max Kaus u​nd Anton Kerschbaumer zeigte.

Während d​es Krieges arbeitete s​ie als Kulturfilmregisseurin für d​ie Bavaria Filmkunst i​n München-Geiselgasteig. 1946 heiratete s​ie den Künstler u​nd Kunsthistoriker Franz Roh, d​er 1948 e​inen Lehrauftrag für neuere Kunstgeschichte a​n der Universität München annahm. 1952 w​ar sie Teilnehmerin d​es 3. Darmstädter Gesprächs z​um Thema Mensch u​nd Technik.

Sie war Mitarbeiterin unter anderen bei den Kunstzeitschriften Neuen Zeitung, Die Kunst und das schöne Heim und Das Kunstwerk. Roh engagierte sich Ende der 1960er Jahre bei der Humanistischen Union und trat öffentlich für den legalisierten Schwangerschaftsabbruch ein. Juliane Roh war Verfasserin zahlreicher Bücher zur aktuellen Kunstgeschichte der 1950er und 1960er Jahre. Ihre letzte Veröffentlichung erschien 1984. Der Nachlass wird – wie auch der von Franz Roh – durch den Arzt Richard Hampe, München verwaltet.[2]

Schriften

  • Ausstellungskatalog: K. F. Dahmen. Galerie Günther Franke, München 1969.
  • Deutsche Kunst der 60er Jahre: Malerei, Collage, Op-Art, Graphik, Band 1 von Deutsche Kunst der 60er Jahre, Bruckmann, 1971, ISBN 3-7654-1396-8
  • Deutsche Kunst der 60er Jahre: Plastik, Objekte, Aktionen, Band 2 von Deutsche Kunst der 60er Jahre (mit Jürgen Morschel), Bruckmann, 1971, ISBN 3-7654-1468-9
  • Deutsche Kunst der 60er Jahre: Druckgraphik, Band 3 von Deutsche Kunst seit 1960, Bruckmann, 1976, ISBN 3-7654-1553-7
  • mit Claus Hansmann (Fotos): Ich hab wunderbare Hilf erlangt. Votivbilder aus bayerischen Wallfahrtsorten. Bildende Kunst, Kulturgeschichte, Bruckmann, München 1974, 5. erweiterte und neue bearbeitete Ausgabe, Bruckmann, München 1982, ISBN 3-7654-1871-4.

Einzelnachweise

  1. Dissertationsthema: Juliane Bartsch, Figur und Landschaft: eine Untersuchung ihrer Beziehungsformen im italienischen Kunstbereich des 16. und 17. Jahrhunderts, 1934
  2. Friedrich Vordemberge-Gildewart, Volker Rattemeyer, Dietrich Helms: Vordemberge-Gildewart: Briefwechsel, Band 2, Museum Wiesbaden, 1997, ISBN 3-928342-88-6, Seite 151
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