Josepha Hofer
Maria Josepha Hofer, geb. Weber, in zweiter Ehe Mayer (* 1758[1] in Zell im Wiesental bei Lörrach; † 30. Dezember 1819 in Wien), war eine deutsche Opernsängerin (Sopran).
Leben
Sie war eine Schwägerin von Wolfgang Amadeus Mozart und die erste Interpretin der Königin der Nacht in Mozarts Singspiel Die Zauberflöte (1791) sowie in deren Fortsetzung Der Zauberflöte zweyter Theil. Das Labyrinth (1798) von Schikaneder/Winter im Wiedner Theater. In dieser Rolle trat sie noch bis 1801 auf.
Josepha war die älteste Tochter von Franz Fridolin Weber. Ihre Schwestern waren Aloisia, Constanze (Mozarts Ehefrau) und Sophie. Der Komponist Carl Maria von Weber war der Sohn von Fridolin Webers Halbbruder.
Josepha wuchs überwiegend in Mannheim auf. Später kam sie mit ihrer Familie, welche der Gesangskarriere der begabtesten Schwester Aloisia folgte, nach München und Wien, wo sie in zahlreichen Sopranrollen auftrat, darunter auch in der Titelpartie von Paul Wranitzkys Oberon (1789).
Josepha war zweimal verheiratet. Ihr erster Ehemann war der Geiger Franz de Paula Hofer (1755–1796), den sie am 21. Juli 1788 im Stephansdom heiratete. Hofer war Violinist am Kaiserlichen Hof und am Stephansdom. Ihre zweite Ehe schloss sie am 23. Dezember 1797 mit dem Sänger und Regisseur Sebastian Mayer (1773–1835), der nach Franz Xaver Gerl die Rolle des Sarastro in beiden Teilen der Zauberflöte sowie 1805 den Pizarro bei Uraufführung von Beethovens Leonore sang.
Josepha Mayer trat 1805 von der Bühne ab und wohnte mit ihrem Mann zuletzt auf der Laimgrube Nr. 22, wo sie am 30. Dezember 1819 im Alter von 58 Jahren am „Schlagfluß“ (Schlaganfall) starb.[2]
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Hofer, Josepha. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 9. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 158 f. (Digitalisat).
- Constantin von Wurzbach: Weber, Josepha. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 53. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1886, S. 196 f. (Digitalisat).
- Daniel Brandenburg: Hofer (Mayer), Maria Josepha. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 9 (Himmel – Kelz). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2003, ISBN 3-7618-1119-5 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- David Buch: Mozart and the Theater auf der Wieden: New Attributions and Perspectives. In Cambridge Opera Journal (1997), S. 195–232.
- David Buch: Three posthumous reports concerning Mozart in his late Viennese years. In: Eighteenth-Century Music (2005) 2/1, S. 125–129.
- Mozart. Die Dokumente seines Lebens, gesammelt und erläutert von Otto Erich Deutsch, 2. Aufl., Kassel 1961
- Der Zauberfloete zweyter Theil unter dem Titel: Das Labyrinth oder der Kampf mit den Elementen. (Textbuch der Oper von Peter von Winter) hrsg. von Manuela Jahrmärker und Till Gerrit Waidelich, Tutzing 1992, ISBN 3-7952-0694-4
- Oberon, König der Elfen. Singspiel in drei Akten von Paul Wranitzky. Libretto von Karl Ludwig Giesecke. Hrsg. von Christoph-Hellmut Mahling und Joachim Veit [Partitur, Ausg. in 2 Bd.] (=Die Oper; Bd. 4). München : G. Henle 1993
- Uwe Harten: Hofer, Josepha. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
- Michael Lorenz: Neue Forschungsergebnisse zum Theater auf der Wieden und Emanuel Schikaneder. In: Wiener Geschichtsblätter 4/2008, S. 15–36 (online; PDF-Datei; 809 kB; abweichend paginiert).
Einzelnachweise
- Andere Quellen geben 1759 oder „ca. 1757“ als Geburtsjahr an.
- Wiener Zeitung, Nr. 3 vom 5. Januar 1820, S. 11: „Verstorbene zu Wien. Den 30. December. Dem Hrn. Sebastian Mayer, k. k. Hofoperisten, s. Fr. Josepha, alt 58 J. auf der Laimgrube Nr. 22, am Schlagfluß.“ (Digitalisat)