Joseph Wopfner
Joseph Wopfner (auch Josef Wopfner; * 19. März 1843 in Schwaz, Tirol; † 22. Juli 1927 in München) war ein österreichischer Landschaftsmaler und Vertreter der Münchener Schule. Da er für seine Gemälde häufig Motive aus dem Chiemgau benutzte, wird er auch als Chiemseemaler bezeichnet.
Leben
Joseph Wopfner erlernte zunächst bei seinem Vater das Bäckerhandwerk. Wegen seiner zeichnerischen Begabung ging er 1860 nach München, wo er zunächst als Stubenmaler und Lithograph tätig war. Am 2. Mai 1864 immatrikulierte er sich für die Antikenklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste, an der er zeitweise Schüler von Carl Theodor von Piloty war[1] und sich mit Wilhelm Leibl anfreundete. Nach Abschluss des Studiums 1872 richtete er sich ein eigenes Atelier in der Landwehrstraße ein. Im selben Jahr entdeckte er die unberührte Natur des Chiemgaus, die ihn inspirierte und dessen Landschaft fast sein gesamtes künstlerisches Schaffen prägte. Deshalb verbrachte er jeweils die Sommermonate auf der Fraueninsel. 1873 gehörte er zu den Mitbegründern der Münchner Künstlergesellschaft Allotria, auf deren Jahresausstellung er im selben Jahr mit den Gemälden „Kartoffelernte“ und „Motiv in Chiemsee“ vertreten war. 1884 verlegte er sein Atelier in die Nymphenburger Str. 24 (heute 41). 1885 ernannte ihn seine Heimatgemeinde Schwaz zum Ehrenbürger, 1886 die Gemeinde Frauenchiemsee. In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm 1887 der Bayerische Michaelsorden verliehen. Die Königliche Akademie der Bildenden Künste, deren Ehrenmitglied er seit 1896 war, ernannte ihn am 3. November 1888 zum Titularprofessor. Auf der Glaspalast-Ausstellung 1890 wurde er mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Da er mehrmals den Prinzregenten Luitpold porträtiert hatte, erhielt er 1906 die Prinzregent Luitpold-Medaille. 1914 wurde ihm die Bayerische Staatsbürgerschaft verliehen.
Anhand Wopfners Skizzenbüchern lässt sich nachweisen, dass er Kontakte zu den Malerkolonien in Brannenburg, Polling, Bernried am Starnberger See, Ebenhausen, Dachau und Pähl unterhielt. Dem Bozener Batzenhäusl, das ein beliebter Künstlertreffpunkt war, stiftete er fünf Gemälde.
Joseph Wopfner heiratete 1878 in der Münchner St.-Bonifaz-Kirche Mathilde Killian (1849–1926), die er um ein Jahr überlebte.
Ehrungen
In Seebruck und Prien am Chiemsee wie auch in seiner Geburtsstadt Schwaz/Tirol wurden Straßen nach Joseph Wopfner benannt.
Grabstätte
Die Grabstätte von Joseph Wopfner befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 18 – Reihe 10 – Platz 15) Standort .
Bilderauswahl
Literatur
- Wopfner, Joseph, Landschaftsmaler u. Graphiker (Prof.). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 36: Wilhelmy–Zyzywi. E. A. Seemann, Leipzig 1947, S. 252–253.
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 58, 1889, S. 110 f. (Volltext [Wikisource]).
- Irmgard Holz, Alexander Rauch: Josef Wopfner. Rosenheimer Verlagshaus 1989 [Bildband mit Werkverzeichnis]
Weblinks
- Richard Braungart, Franz Xaver Maria Gailer: Josef Wopfner 1843 Schwaz in Tirol – 1927 München. (Kurzer Lebenslauf). Inselgalerie Gailer, abgerufen am 20. Mai 2019.
Einzelnachweise
- 02055 Josef Wopfner. In: Matrikeldatenbank der Akademie der Bildenden Künste München (Hrsg.): Matrikelbuch. Band 2: 1841–1884 (matrikel.adbk.de, daten.digitale-sammlungen.de).