Joseph Raskin
Joseph Raskin CICM (* 21. Juni 1892 in Hasselt (Belgien); † 18. Oktober 1943 in Dortmund) war ein belgischer römisch-katholischer Geistlicher, Scheut-Missionar und Märtyrer.
Leben
Joseph Raskin wurde in Stevoort (heute Stadtteil von Hasselt) geboren und besuchte das Gymnasium in Sint-Truiden. 1910 trat er bei den von Théophile Verbist gegründeten Scheut-Missionaren ein. Am 25. Juli 1914 wurde er zum Diakon geweiht und dann zum Kriegsdienst eingezogen. In vorderster Linie nutzte er, Soutane tragend, sein Künstlertalent, um die feindliche Front zu zeichnen. Er wurde von den Deutschen gefangen genommen und (wegen der fehlenden Uniform) zum Tode verurteilt, konnte aber fliehen und im Generalstab dienen.
1920 wurde er zum Priester geweiht und ging bis 1934 in die China-Mission. Er wirkte unterrichtend im Bistum Chongli-Xiwanzi.
Nach Kriegsausbruch gehörte er 1940 zu den geistlichen Betreuern der Königsfamilie. Am 1. Mai 1942 wurde er wegen (von Lichtervelde ausgehenden) Widerstandsaktivitäten (vor allem in der Operation Columba) verhaftet und kam in das KZ Esterwegen. Er wurde vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 18. Oktober in Dortmund im Alter von 51 Jahren enthauptet.
Raskin ist der Onkel der Schriftstellerin Brigitte Raskin, die 1994 über ihn eine Biografie veröffentlichte.
Literatur
- Josse Alzin (Joseph-Adolphe Alzinger 1899–1978): Martyrologe 40-45. Le calvaire et la mort de 80 prêtres belges et luxembourgeois. Editions Fasbender, Arlon 1947, S. 105–107.
- Gordon Corera: Secret pigeon service. Operation Columba, resistance and the struggle to liberate Europe. William Collins, London 2018, ISBN 978-0-00-822031-0.
- Brigitte Raskin: De eeuw van de ekster. Een Belgisch levensverhaal. Kritak, Leuven 1994, ISBN 90-6303-500-4.
Gedenken
In Aarschot, dem Wohnort seiner Eltern ab 1910, ist der Uferweg Pater Raskinkade nach ihm benannt. Sein Denkmal (von Tony Blickx 1926–2000) steht am Schnittpunkt von Amerstraat, Bogardenstraat und De Beckerstraat. Ein weiteres Exemplar des Denkmals befindet sich in seinem Geburtsort Stevoort (Hasselt). Dort und in seinem Urteilsort Papenburg (Pater-Raskin-Straße) sind Straßen nach ihm benannt.