Josef Spithöver
Josef Spithöver (* 11. Oktober 1813 in Sendenhorst; † 12. Januar 1892 in Rom) war ein deutscher Buchhändler und Stifter des allgemeinen Krankenhauses St.-Josef-Stift in Sendenhorst (Westfalen), das 1960 in eine Fachklinik für Orthopädie und 1980 in eine Rheumaklinik umgewandelt wurde.
Leben
Als Josef Spithöver vier Jahre alt war, starb sein Vater, ein Sendenhorster Zimmermann, an Tuberkulose. Da seine Mutter mit der Versorgung der sechs Kinder überfordert war, wuchs Joseph beim damaligen Sendenhorster Bürgermeister Langen auf. In Coesfeld wurde er zum Buchbinder ausgebildet. Dieses Handwerk übte er zunächst auf Wanderschaft aus, bevor er sich in Rom niederließ und eine deutsche Buchhandlung gründete. Als Buchhändler und Kunsthändler erawirtschaftete er dort ein Vermögen. Auf seinem Grundstück steht heute der römische Hauptbahnhof.
Die Stadt Sendenhorst litt zu jener Zeit unter Geldnot. Der Sendenhorster Pfarrer Johann Reinermann suchte Spithöver in Rom auf, um ihm zu berichten, dass sich Sendenhorst das dringend benötigtes Krankenhaus nicht leisten könne. Spithöver erklärte sich bereit, eine Klinik bauen zu lassen und gab dafür 362.000 Goldmark.[1] Nach zwei Jahren Bauzeit wurde das St. Josef-Stift am Westtor in Sendenhorst am 16. September 1889 eingeweiht. Spithöver stiftete weitere 300.000 Goldmark, damit bedürftige Sendenhorster kostenlos behandelt und gepflegt werden konnten.[2]
Von Spithöver stammen Stereoaufnahmen der Sehenswürdigkeiten von Rom.
Josef Spithöver wurde dort auf dem Campo Santo Teutonico beigesetzt.
Literatur
- Elvira Ofenbach: Josef Spithöver: Ein westfälischer Buchhändler, Kunsthändler und Mäzen im Rom des 19. Jahrhunderts. Schnell & Steiner, 1997, ISBN 3-7954-1150-5.
Weblinks
Fußnoten
- St. Josef Stift: Geschichte. Abgerufen am 25. April 2017.
- Johannes Bernard: Ordensschwestern nehmen Abschied vom St.-Josef-Stift. In: Kirche+Leben, 17. Oktober 2021, S. 10.