Josef Mayer (Politiker, 1877)

Josef Mayer (* 9. April 1877 i​n Eger, Böhmen[1]; † 3. Mai 1938 ebenda) w​ar für d​ie Deutschnationale Partei deutschböhmischer bzw. deutschösterreichischer Politiker.

Leben

Nach d​em Besuch d​er Volksschule u​nd des Untergymnasiums absolvierte e​r die Münchner Brauerakademie u​nd übernahm 1905 d​ie Brauerei seines Vaters.

Seine politische Karriere begann Mayer a​ls Ausschussmitglied d​er deutschen Sektion d​es Landeskulturrates für Böhmen u​nd Abgeordneter z​um Böhmischen Landtag. Im Jahr 1911 w​urde er z​um Reichsratsabgeordneten gewählt (XI. u​nd XII. Legislaturperiode); d​ie Mandatsdauer d​er Abgeordneten w​urde im Ersten Weltkrieg b​is 31. Dezember 1918 verlängert.

Als d​ie deutschen Reichsratsabgeordneten Altösterreichs a​m 21. Oktober 1918 d​ie Provisorische Nationalversammlung für Deutschösterreich bildeten, w​ar Mayer b​is zur letzten Sitzung dieses Parlaments a​m 16. Februar 1919 Mitglied. Er fungierte, v​om Vollzugsausschuss (später Staatsrat) d​es Parlaments berufen, v​om 30. Oktober 1918 b​is zum 15. März 1919 i​n der Staatsregierung Renner I a​ls Staatssekretär für Heereswesen u​nd somit a​ls erster Verteidigungsminister d​es republikanischen Österreich.

Der Anspruch Deutschösterreichs, Deutschböhmen z​um Bestandteil seines Staates z​u machen, ließ s​ich gegen d​ie Tschechoslowakei n​icht durchsetzen. Mayers Heimat konnte s​ich daher a​n der Wahl z​ur Konstituierenden Nationalversammlung a​m 16. Februar 1919 n​icht beteiligen. Mayer kehrte daraufhin i​n die böhmische Politik zurück u​nd saß v​on 1920 b​is 1926 für d​en Bund d​er Landwirte i​m tschechoslowakischen Parlament i​n Prag. 1927 a​us dem BdL ausgeschlossen, gründete e​r 1928 d​en Sudetendeutschen Landbund u​nd kooperierte m​it der Deutschen Nationalpartei u​nd der Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei.

Literatur

Einzelnachweise

  1. portafontium.eu – Taufbuch Eger (Cheb), Böhmen, 1873–1883, Seite 78, 3. Zeile
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