Josef Knar
Josef Knar (auch Joseph; * 1. Jänner 1800 in Hartberg; † 1. Juni 1864 in Graz) war ein österreichischer Mathematiker, Abgeordneter und Hochschullehrer.
Leben
Knar stammte aus einer ärmlichen Familie. Der offensichtlich begabte Junge bekam einen Freiplatz am Konvikt in Graz. Er besuchte zunächst dort das örtliche Gymnasium und anschließend die Grazer Universität. Bereits mit 19 Jahren war er sowohl zum Dr. iur. utr. als auch zum Dr. phil. promoviert. Er wurde anschließend Supplent an der Universität.
1821 kam Knar zu einer ordentlichen Professur der Mathematik an der Grazer Universität, die er bis zu seinem Tod innehatte. Zeitweise war ihm zudem die Professur für Technologie übertragen. Er war in seiner Zeit dreimal Dekan der Philosophischen Fakultät, zuletzt in den Jahren 1857 bis 1859.[1] Außerdem war er in den Jahren 1834/1835, 1849/1850 sowie 1855/56 Rektor der Universität.[2]
Knar wurde von seiner Heimatstadt Hartberg 1848 zur Frankfurter Nationalversammlung abgeordnet. Danach kümmerte er sich um die Reorganisation des österreichischen Versicherungs- und Bankenwesens. Zu den von ihm neu strukturierten oder beeinflussten Institutionen gehörten die Allgemeine Versorgungsanstalt in Wien, die Wiener Sparkasse und die Steirische Sparkasse. Als Direktor und Ehrendirektor bemühte er sich um die in Graz sitzende Österreichische Feuerversicherungsanstalt.
Publikationen (Auswahl)
- Neues, sehr einfaches Verfahren zur Ausziehung der Wurzeln aus bestimmten Zahlen, Graz 1824.
- Lehrbuch der Elementarmathematik, 2 Bände, Graz 1828–1829.
- Theorie der harmonischen Reihen, Grunert’s Archiv, 41. Band (1864).
Literatur
- Siegmund Günther: Knar, Joseph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 269.
Einzelnachweise
- Dekane der Philosophischen Fakultät (1827/28–1975/76) auf uni-graz.at (Stand: 4. August 2016).
- Rektoren der Universität Graz seit der Wiedererrichtung im Studienjahr 1827/1828 auf uni-graz.at (Stand: 4. August 2016).