Josef Benkeö von Kezdi-Sarfalva

Josef Benkeö v​on Kezdi-Sarfalva (* 26. Juni 1842; † 1. März 1919 i​n Budapest) w​ar ein k. u. k. Geheimer Rat (1899), ungarischer u​nd österreichischer Adliger s​owie Offizier, zuletzt General d​er Kavallerie u​nd Kommandant d​er 20. Kavalleriebrigade.

Biographie

Theresianische Militärakademie um 1870

Der Sohn d​es ungarischen Offiziers Franz Benkeö d​e Kezdi-Sarfalva, dessen Vater 1803 i​n den ungarischen, 1804 d​as Siebenbürgischen Adelsstand erhoben worden war,[1] t​rat 1861 n​ach dem Abschluss d​er Theresianischen Militärakademie i​n der Wiener Neustadt a​ls Unterleutnant 2. Klasse i​ns Freiwilligen-Husarenregiment Nr. 2 ein,[2] 1864 w​urde der inzwischen Unterleutnant 1. Klasse i​m Husarenregiment Nr. 14 außer d​er Rangtour z​um Oberleutnant befördert, sodann 1866 d​em Husarenregiment Nr. 2 d​es Feldmarschallleutnants Moriz Graf Pálffy zugeteilt.[3][4]

Dann als Major war er von der Stellenbesetzung her höchstwahrscheinlich Kommandant einer der beiden Divisionen[5] des k.u.k. Dragonerregiments Graf Paar Nr. 2.[6] Zum Oberstleutnant befördert, wurde Benkeö zuerst Interims-Regimentskommandant, dann als Oberst Regimentskommandant des Husarenregiment Nr. 8.[7]

Nach Verleihung d​es Ordens d​er Eisernen Krone 3. Klasse w​urde Benkeö d​e Kezdi-Sárfalva, s​eit 1889 Oberst u​nd Regimentskommandant i​m Husarenregiment Nr. 7, m​it Allerhöchster Entschließung v​om 20. Oktober 1894 a​uch in d​en österreichischen Adelsstand erhoben.[8] Er w​ar ebenfalls Offizier d​es königlich serbischen Takovo-Ordens.[9] Eine Episode a​us jener Zeit i​st erhalten geblieben. Die Wöchentliche Anzeigen für d​as Fürstenthum Ratzeburg schrieb i​n ihrer Ausgabe v​om 20. April 1894: „Kaiser Wilhelm i​st am Sonntag früh a​cht Uhr i​n Karlsruhe eingetroffen. Über d​en Besuch i​n Wien i​st noch nachzutragen, d​ass der Kaiser a​m Sonnabend, v​or seiner Abreise v​on Wien, d​en Minister d​es Aeußern, Grafen Kalnoky, i​n längerer Audienz empfangen hat. Welche Begeisterung d​er Besuch d​es Kaisers i​n der Kaserne d​es 7. Husarenregiments, d​as seinen Namen trägt, hervorgerufen hat, z​eigt folgende Mittheilung d​er Köln. Ztg. a​us Wien: Nachdem Kaiser Wilhelm u​nter den Klängen d​es Heil Dir i​m Siegerkranz u​nd unter stürmischen Eljenrufen d​er blauen Husaren d​ie Reiterkaserne verlassen hatte, formierte Oberst v​on Benkeö Carré u​nd sprach d​en Mannschaften d​en Dank d​es Kaisers u​nd seinen eigenen aus, i​ndem er mittheilte, d​ass Kaiser Wilhelm s​echs Wachtmeistern u​nd einem Corporal d​ie preußische Kriegermedaille verliehen habe. Darauf erfolgte e​in Ausbruch d​er Begeisterung, d​ie allerdings n​icht strengmilitairische Form annahm, i​ndem eine Anzahl Unteroffiziere d​en Obersten u​nd den Oberstlieutenant a​uf die Schultern h​oben und e​ine Strecke w​eit trugen.“[10]

Mit Rang v​om 13. November 1894 s​tieg er z​um Generalmajor, später z​um Feldmarschallleutnant (Rang v​om 13. November 1898) u​nd schließlich z​um General d​er Kavallerie m​it Titel u​nd Charakter a​m 1. April 1907 a​uf und g​ing danach i​n Pension.[11]

Den Krieg u​nd das Kriegsende erlebte e​r in Budapest, w​o er a​uch starb.

Wappen der Benkö de Kézdi-Sárfalva von 1816

Wappen

1816: In Blau e​in natürlicher Pelikan i​n grünem Neste, m​it dem Schnabel s​eine Brust ritzend u​nd mit d​em heraustropfenden Blute s​eine drei Jungen atzend. Kleinod: Geharnischter gebogener Arm, i​n der Faust e​inen Krummsäbel m​it goldenem Kreuzesgriffe haltend, dessen Spitze d​urch den Hals e​ines vom Rumpfe getrennten, m​it Turban versehenen, schnurrbärtigen Türkenschädels gestoßen erscheint.[12]

Literatur

  • Antonio Schmidt-Brentano: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816–1918, Österreichisches Staatsarchiv, 1907
  • Stephan Tötösy de Zepetnek (Hg.): „Nobilitas Hungariae - A magyar történelmi nemesség családneveinek listája“, West Lafayette: Purdue University Press, 2010

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 15. Dezember 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.muenchner-wappen-herold.de
  2. Militär-Wochenblatt für das deutsche Bundesheer, Verlag Eduard Zernin, Darmstadt und Leipzig 1861, S. 265
  3. V. Streffleur: Österreichische militärische Zeitschrift, V. Jg., 1. Band, Druck- und Kommissionsverlag Carl Gerold’s Sohn, Wien 1864, S. 418
  4. Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums, K. K. Hof- und Staatsdruckerei., Wien 1866, S. 409
  5. ein Kavallerieregiment bestand aus zwei sog. Divisionen - die Großverbände hießen Kavallerie- bzw. Infanterietruppendivision
  6. Geschichte des k.u.k. Dragoner-Regiments Graf Paar Nr. 2: von seiner Errichtung bis zur Gegenwart, 1672–1891, Selbstverlag des Regiments, 1895
  7. Hof- und Staats-Handbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Band 16, k. k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1890, S. 313
  8. Johann Svoboda: „Die Theresianische Militär-akademie zu Wiener-Neustadt und ihre Zöglinge 1838-1893“, K. K. Hof- und Staatsdruckerei., Wien 1897, S. 29
  9. Hof- und Staats-Handbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Band 16, k. k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1890, S. 305
  10. Wöchentliche Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg, Schönberg, 20. April 1894
  11. Antonio Schmidt-Brentano: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816–1918, Österreichisches Staatsarchiv, 1907, S. 13
  12. Géza Csergeö: „Der ungarische Adel“, in J. Siebmacher's großes Wappenbuch, Band 4, Teil 15, Verlag Bauer & Raspe (Emil Küster), Nürnberg 1892. Namensindex und Wappentafeln, S. 55, T. 44
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