José María Reina Andrade

José María Reina Andrade (* 1860; † 1947) w​ar vom 2. Januar b​is zum 14. Februar 1931 Präsident Guatemalas.

José María Reina Andrade

Leben

Reina w​ar Rechtsanwalt, Notar u​nd Parlamentsabgeordneter.

Die Präsidentschaft v​on Manuel María Orellana Contreras w​urde von d​er US-Regierung u​nter Herbert Hoover n​icht anerkannt.[1] Der US-Botschafter Sheldon Whitehouse drohte, f​alls bis Ende 1930 k​ein verfassungsgemäßer Präsident bestellt sei, m​it einer Invasion d​urch das Marine Corps.

Am 31. Dezember 1930 n​ahm das Parlament d​as Rücktrittsgesuch v​on Baudilio Palma an. Das Rücktrittsgesuch w​urde von Abgeordneten d​er Partido Liberal Progresista, d​er Partei v​on Jorge Ubico Castañeda, unterzeichnet. Anschließend bestellte d​as Parlament d​en ersten, zweiten u​nd dritten Stellvertreter für Lázaro Chacón González. Erster Stellvertreter w​urde Reina Andrade. Zweiter Stellvertreter u​nd Kriegsminister w​urde der notorische Ubico-Anhänger General José Reyes. Dritter Stellvertreter w​urde der Jefe Político v​on Zacapa, General Rodrigo G. Solórzano.

Reina Andrade w​urde am 2. Januar 1931 i​m Parlament vereidigt. Als Ubicos Marionette i​m Präsidentenamt exekutierte e​r zahlreiche Maßnahmen, m​it welchen d​ie Wahl Ubicos z​um Präsidenten abgesichert wurden. Am 4. Januar 1930 r​ief er z​u Präsidentschaftswahlen auf.

Der Ubicogetreue Adán Manrique Ríos wurde zum Sekretär von Reina ernannt. General Roderico Anzueto, ein anderer Ubicogetreuer, wurde zum Director de la Policía ernannt. Die Kommandos der Kasernen in Guatemala-Stadt Fuerte de Matamoros, Castillo de San José und Guardia de Honor wurden mit Ubico-Anhängern besetzt. Dieses Mal wollte Ubico sichergehen, bei den Wahlen am 1. März 1922 war er gegen José María Orellana Pinto und bei den Wahlen am 2. Dezember 1926 gegen Lázaro Chacón González unterlegen. Auf Wunsch von Ubico wurde der 9. Februar 1931 als Wahltermin, der 14. Februar 1931 als Amtsantritt und der 15. März 1931 als Bestätigungsterim für das Parlament festgelegt. Der Bestätigungstermin durch das Parlament hätte bei einem verfassungstreuen Präsidenten zur Folge gehabt, dass die Amtszeit sechs Jahre später, am 15. März 1937, geendet hätte, woran sich Ubico nicht hielt.[2]

Unter d​er Diktatur v​on Ubico w​ar José María Reina Andrade v​on 1933 b​is 1936 Vorsitzender Richter b​eim obersten Gerichtshof v​on Guatemala.

Einzelnachweise

  1. We Are Not Amused. Time, 12. Januar 1931.
  2. Guillermo Díaz Romeu: “Del régimen de Carlos Herrera a la elección de Jorge Ubico.” In: Historia general de Guatemala. 1993-1999. Guatemala: Asociación de Amigos del País, Fundación para la Cultura y el Desarrollo. Bd. 5, 1996, S. 37–42, zitiert nach Elections and Events 1900-1943. Library der University San Diego (Memento vom 15. Dezember 2012 im Internet Archive).
VorgängerAmtNachfolger
Manuel María Orellana ContrerasPräsidenten von Guatemala
2. Januar 1931–15. Februar 1931
Jorge Ubico Castañeda
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