Jonathan Pila
Jonathan S. Pila (geb. um 1960) ist ein australischer Mathematiker.
Leben
Jonathan Pila studierte Mathematik und erwarb 1984 den Bachelor of Science with Honours in Melbourne. 1988 wurde er an der Stanford University mit einer Arbeit über Frobenius Maps of Abelian Varieties and Finding Roots of Unity in Finite Fields zum Ph.D. promoviert. Sein Doktorvater war Peter Sarnak. Pila ist Reader an der University of Oxford.
Pila beschäftigt sich mit Modelltheorie und Zahlentheorie. Mit Umberto Zannier entwickelte er eine Methode, die Theorie der O-Minimalität auf zahlentheoretische und algebro-geometrische Probleme anzuwenden und sie gaben einen erneuten Beweis der Manin-Mumford-Vermutung (ursprünglich von Michel Raynaud und innerhalb der Modelltheorie von Ehud Hrushovski bewiesen). Er bewies die André-Oort-Vermutung (benannt nach Yves André und Frans Oort) für Produkte modularer Kurven und zwar erstmals ohne die verallgemeinerte Riemannvermutung vorauszusetzen und mit Hilfe von O-Minimalität.[1] Seine Arbeiten zur André-Oort-Vermutung setzte er ab 2009 in Zusammenarbeit mit Jacob Tsimerman fort. Dafür erhielt er 2011 den Clay Research Award[2] und den Senior-Whitehead-Preis[3]. 2013 hielt er die Tarski Lectures. Er wurde als Plenarsprecher auf dem Internationalen Mathematikerkongress 2014 in Seoul ausgewählt (O-minimality and Diophantine geometry). 2015 wurde Pila in die Royal Society gewählt, 2016 in die Academia Europaea.
Schriften
- O-minimality and the André-Oort conjecture for . In: Annals of Mathematics. Band 173, 2011, S. 1779–1840
- mit Alex Wilkie: The rational points of a definable set. In: Duke Mathematical Journal. Band 133, 2006, S. 591–616
- mit U. Zannier: Rational points in periodic analytic sets and the Manin-Mumford conjecture. In: Atti della Accademia Nazionale dei Lincei. Classe di Scienze Fisiche, Matematiche e Naturali. Rendiconti Lincei. Matematica e Applicazioni. Serie 9, Band 19, 2008, Nr. 2, S. 149–162.
Literatur
- Thomas Scanlon: A proof of the André-Oort-Conjecture via Mathematical Logic. After Pila, Wilkie, Zannier. Seminaire Bourbaki, Nr. 1037, April 2011, pdf
Weblinks
- Jonathan S. Pila im Mathematics Genealogy Project (englisch)
- Dr Jonathan Pila auf der Seite des Mathematical Institute der University of Oxford
- Dr Jonathan Pila auf der Seite der School of Mathematics der University of Bristol
- Jonathan Pila – Diophantine Geometry via O-Minimality Video eines Vortrags von Pila auf der Clay Research Conference 2011
Einzelnachweise
- O-minimality and the André-Oort conjecture for . In: Annals of Mathematics. Band 173, 2011, S. 1779–1840, doi:10.4007/annals.2011.173.3.11, Vorabdruck (PDF; 330 kB)
- auf der Seite des Clay Mathematics Institute; Jonathan Pila receives a 2011 Clay Research Award (Memento des Originals vom 30. Mai 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Seite des Mathematical Institute der University of Oxford
- Citations for LMS prize winners auf der Seite der London Mathematical Society, 28. April 2011