John Sung
John Sung (chinesisch 宋尚節 / 宋尚节, Pinyin Sòng Shàng-Jíe, W.-G. Sung4 Shang4-Chieh2; * 27. September 1901 in Hinghwa, Fujian, Kaiserreich China; † 18. August 1944 in Peking) war der Sohn eines Methodisten-Predigers und ist einzureihen in die Kette der großen Glaubensmänner in China, wie Hudson Taylor, Dr. Karl Gützlaff, Robert Morrison, William Chalmers Burns und Watchman Nee.
Lebenslauf und geistlicher Werdegang
John Sung wuchs in einem gläubigen methodistischen Elternhaus auf und kam bereits mit 9 Jahren zum christlichen Glauben. Im Jahr 1920 ging er im Alter von 19 Jahren unter der Missbilligung seines Vaters nach Amerika und absolvierte ein Studium an der Wesley University in Ohio bzw. später an der Ohio State University und am Union Theological Seminary. Nach ca. fünf Jahren Studium schloss er mit folgenden akademischen Titeln ab: Bachelor of Science, a Master of Science and a Doctor of Philosophy. Er war eine Kapazität im Fach Chemie.
Am Union Theological Seminary lehrten liberale Gelehrte wie z. B. Dr. van Dusen und Dr. H. E. Fosdick. John Sung verlor hier seinen christlichen Glauben und wandte sich den östlichen Religionen und Philosophien zu, z. B. Lao-tse. Dann wurde er zu einer Evangelisation eingeladen und war tief beeindruckt von der Kraft und Vollmacht des Gebets bzw. der Verkündigung. John Sung begann in christlichen Lebensbildern nach dieser Kraft zu suchen. Am Neujahrsabend 1927 erlebte er seine Erweckung aufgrund des Bibelwortes „Gott verwirft die Weisheit dieser Welt“ aus 1. Kor 1,19. Ihr folgte nach einiger Zeit der Kämpfe die Bekehrung. Er verbrannte daraufhin seine liberal-theologischen Bücher. Er war aber so überstudiert, dass er sogar eine Zeit lang in einer psychiatrischen Klinik behandelt wurde. Sechs Monate später wurde John Sung, unter Auflage die USA zu verlassen, entlassen.
An Bord des Dampfers, der ihn nach China zurückbrachte, warf er alle seine Diplome und Ausbildungsnachweise, außer seinem Doktordiplom, das er seinem Vater zeigen wollte, über Bord. Er wollte sich hinfort nur noch der Evangelisation Chinas widmen. Er war dann jahrelang einer der vollmächtigsten Evangelisten Chinas in der Erweckung, die 1927 begann. Zeitweise zeigten sich bei ihm auch Glaubensheilungen. Er heiratete Yü-mei, das Mädchen, mit dem er verlobt war. Am 18. August 1944 verstarb er nach langer Krankheit und mehreren Operationen. Beerdigt wurde er vom großen Märtyrer Chinas Wang Ming-Tao, der sein persönlicher Freund war.
Literatur in deutsch
„Solange es Tag ist“ Johanna Lorch, Brunnen Verlag Giessen 1985, ISBN 3-7655-3255-X „Ein Stein wird geschliffen“, Wang Ming-tao, Autobiographie, CLV 1991, ISBN 3-89397-323-0