John Neville, 3. Baron Neville de Raby

John Neville, 3. Baron Neville d​e Raby, KG (* 1337/40 a​uf Raby Castle; † 17. Oktober 1388 i​n Newcastle u​pon Tyne), w​ar ein englischer Peer u​nd Militär.[1]

Wappen von John Neville, 3. Baron Neville de Raby, KG
Grab von John Neville und seiner ersten Ehefrau Maud Percy, in der Durham Cathedral

Herkunft

John Neville w​ar der älteste Sohn v​on Ralph Neville, 2. Baron Neville d​e Raby u​nd dessen Ehefrau Alice Audley, e​iner Tochter v​on Hugh d​e Audley, Gutsherr v​on Stratton Audley i​n Oxfordshire, u​nd Schwester v​on Hugh d​e Audley, 1. Earl o​f Gloucester, 1. Baron Audley (um 1291–1347). Er h​atte fünf Brüder, darunter Alexander Neville, Erzbischof v​on York, u​nd vier Schwestern.

Laufbahn

Cokayne m​erkt an, d​ass Nevilles öffentliche Karriere genauso a​ktiv war w​ie die seines Vaters. Er kämpfte a​m 17. Oktober 1346 i​n der Schlacht v​on Neville’s Cross a​ls Kapitän u​nter dem Oberbefehl seines Vaters g​egen die Schotten. Er w​urde um 1360 n​ach einem Gefecht b​ei Paris z​um Knight Bachelor geschlagen,[2] w​o er u​nter Walter Mauny, 1. Baron Mauny diente, u​nd kämpfte 1366 i​n Aquitanien.

Nach d​em Tod seines Vaters a​m 5. August 1367 e​rbte er dessen Adelstitel a​ls Baron Neville d​e Raby u​nd übernahm i​m Oktober d​es gleichen Jahres dessen Ländereien i​n England u​nd Schottland.

1368 w​ar er e​iner von mehreren Gesandten i​n Frankreich. 1369 w​urde er i​n den Hosenbandorden aufgenommen.[3] Im Juli 1370 w​urde er z​um Admiral o​f the North ernannt. Im November 1370 w​ar einer v​on mehreren Unterhändlern gegenüber d​er Republik Genua. 1372 w​ar er Steward o​f the King's Household, i​m Juli d​es gleichen Jahres n​ahm er a​n einem Feldzug i​n der Bretagne teil. Die nächsten Jahre diente e​r in Schottland u​nd den Scottish Marches. 1378 h​atte er d​ie Erlaubnis, Raby Castle z​u befestigen, i​m Juni d​es gleichen Jahres diente e​r in d​er Gascogne, w​o er Vogt v​on Burg Fronsac u​nd (englischer) Leutnant d​er Gascogne war. Er b​lieb mehrere Jahre i​n der Gascogne u​nd gehörte z​u denen, d​ie 1381 d​ie Belagerung v​on Mortaigne beendeten.

Nach seiner Rückkehr n​ach England w​urde er z​um Lord Warden o​f the Marches ernannt, 1381 i​n Gemeinschaft später d​ann alleine. Im Mai 1383 gehörte e​r der Gesandtschaft an, d​ie den Frieden m​it Schottland aushandeln sollte. Im Juli 1385 begleitete e​r König Richard II. n​ach Schottland.

John Neville s​tarb in Newcastle u​pon Tyne a​m 17. Oktober 1388. In seinem Testament ordnete e​r seine Bestattung i​n der Durham Cathedral n​eben seiner ersten Ehefrau an. Sein Nachfolger w​urde sein ältester Sohn Ralph Neville, 1. Earl o​f Westmorland.

Ehen und Nachkommen

John Neville w​ar zwei Mal verheiratet. Seine e​rste Ehe schloss e​r vor 1362 m​it Maud Percy († v​or 18. Februar 1379), e​iner Tochter v​on Henry Percy, 2. Baron Percy, u​nd Idoine d​e Clifford, e​iner Tochter v​on Robert d​e Clifford, 1. Baron d​e Clifford. Mit i​hr hatte e​r sieben Kinder:

Am 9. Oktober 1381 w​ar er i​n zweiter Ehe m​it Elizabeth Latimer († 5. November 1395) verheiratet, Tochter u​nd Erbin v​on William Latimer, 4. Baron Latimer; s​ie heiratete n​ach seinem Tod i​n zweiter Ehe Robert Willoughby, 4. Baron Willoughby d​e Eresby (* u​m 1348/50; † 9. August 1396). Aus dieser Ehe h​atte er z​wei Kinder:

  • John Neville, 6. Baron Latimer (* um 1382; † 10. Dezember 1430), ⚭ (1) Maud Clifford († um 26, August 1446), Tochter von Thomas de Clifford, 6. Baron de Clifford, die Ehe wurde vor 1413/17 geschieden, sie heiratete in zweiter Ehe Richard of Conisburgh, 1. Earl of Cambridge;
  • Elizabeth Neville, ⚭ vor 27. Mai 1396 Sir Thomas Willoughby († kurz vor 20. August 1417), Sohn von Robert Willoughby, 4. Baron Willoughby de Eresby (* um 1348/50; † 9. August 1396).

Literatur

  • George Edward Cokayne: The Complete Peerage. Hrsg. von H. A. Doubleday, Lord Howard de Walden, Band 9, St. Catherine Press, London 1936.
  • Douglas Richardson, Kimball G. Everingham (Hrsg.): Magna Carta Ancestry. A Study in Colonial and Medieval Families. 2. Auflage, Salt Lake City 2011, Band 1, ISBN 1-4499-6637-3, Band 3, ISBN 1-4499-6639-X, Band 4, ISBN 1-4609-9270-9.
  • Anthony Tuck: Neville, John, fifth Baron Neville (c.1330–1388). In: Sidney Lee (Hrsg.): Dictionary of National Biography. Band 40: Myllar – Nicholls. MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1894, S. 262–265 (englisch, Volltext [Wikisource] erste Fassung).
  • Anthony Tuck: Neville, John, fifth Baron Neville (c.1330–1388). In: Oxford Dictionary of National Biography. Oxford University Press, Januar 2008.

Anmerkungen

  1. Im Oxford Dictionary of National Biography wird er als der 5. Baron Neville gezählt, sein Vater der 4.
  2. William Arthur Shaw: The Knights of England. Band 2, Sherratt and Hughes, London 1906, S. 10 (Textarchiv – Internet Archive)
  3. William Arthur Shaw: The Knights of England. Band 1, Sherratt and Hughes, London 1906, S. 4 (Textarchiv – Internet Archive)
VorgängerAmtNachfolger
Ralph NevilleBaron Neville de Raby
1367–1388
Ralph Neville
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.