John Humphrey Noyes
John Humphrey Noyes (* 3. September 1811 in Brattleboro, Vermont; † 13. April 1886 in Niagara Falls, Ontario) war ein US-amerikanischer Frühsozialist und gründete 1848 die Oneida-Gemeinde. Diese Kommune, auch als „Sekte der Perfektionisten“ bezeichnet, beruhte seit 1867 auf folgenden Vereinbarungen: Eine bürgerliche Ehe wurde abgelehnt. Sex war nur möglich, wenn beide Partner ausdrücklich zustimmten. Um „gesunde“, „perfekte“ Nachkommen zu zeugen, durften sich nur ebensolche Menschen fortpflanzen. Ansonsten sollten Verhütungsmittel verwendet werden. Der männliche Partner hatte einen Samenerguss zu vermeiden.[1] Noyes gilt als Pionier der freien Liebe und Protagonist des Karezza.
Im Alter von 15 Jahren war er am Dartmouth College eingeschrieben. Noyes, der über seine Mutter ein Cousin von Präsident Rutherford B. Hayes war,[2] absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaft. Im Alter von 21 Jahren wandte er sich der Religion zu und studierte Theologie u. a. an der Yale University. 1838 ging er eine Ehe mit Harriet Holten ein. Er war als Prediger und Publizist aktiv.[3]
Einzelnachweise
- Antje Schrupp (2002): Das Aufsehen erregende Leben der Victoria Woodhull. Buch & Netz, Zürich 2015. ISBN 978-3-03805-040-7, S. 252f; im Handel auszugsweise online einsehbar.
- Ari Hoogenboom: Rutherford B. Hayes: Warrior and President. University Press of Kansas, Lawrence 1995, ISBN 0-7006-0641-6, S. 62.
- Rudolf Stumberger: Das kommunistische Amerika. Auf den Spuren utopischer Kommunen in den USA. Mandelbaum, Wien 2015 ISBN 978-3-85476-647-6, S. 64–114, hier 66ff.