Johanneskirche (Sohrol)
Die Johanneskirche von Sohrol (armenisch Սուրբ Յովհաննէս Եկեղեցի; persisch کلیسای هوانس سهرل, کلیسای هوهانس مقدس oder کلیسای سهرل) ist eine ehemalige armenisch-apostolische Kirche, die sich in der iranischen Provinz Ost-Aserbaidschan beim Dorf Sohrol rund 25 km außerhalb der Stadt Täbris befindet.
Standort
Die Johanneskirche steht auf einem Hügel am südwestlichen Rand des Dorfes Sohrol (سهرل oder سهرقه Sohraqeh, armenisch Սոհրոլ, auch قلیش قیرمیزی), etwa 25 km Luftlinie oder 35 Straßenkilometer nördlich von Täbris, etwa 13 km von der Asphaltstraße Täbris–Marand.
Geschichte
An dem Standort wurde im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. eine Kirche erbaut, die im 19. Jahrhundert in Ruinen stand. 1840 wurde auf deren Grundmauern mit Geldern eines reichen Armeniers namens Hagubow unter Leitung des russischen Architekten Samson Jakowljewitsch Makinzew (Самсо́н Я́ковлевич Маки́нцев, auch bekannt als Sam Khan, سامسونخان), Mitglied des Bogatyr-Battalions, eine neue armenische Kirche gebaut. 1936 wurde die Kirche durch ein Erdbeben schwer beschädigt, und die Türen und Fenster des Gebäudes wurde danach geplündert. Auf Grund der Abwanderung der armenischen Christen, nach dem Zweiten Weltkrieg insbesondere nach Sowjetarmenien, verwaiste die Kirche.
Architektur
Die Kirche ist 18,45 m lang. Im Bereich des Altars ist sie 5,7 m und im Übrigen 4,5 m breit. Sie ist aus Ziegeln gemauert. Die drei Gebäudeabschnitte sind eine Eingangshalle im Westen, eine zentrale Halle mit rechteckigem Grundriss in der Mitte und der Altarbereich im Osten.
Die Kirche hat drei verschiedene Kuppeln: über dem Eingang im Westen einen Glockenturm mit achteckigem Querschnitt, dem eine gefächert pyramidenförmige Kuppel aufsitzt, über der zentralen Halle eine große kegelförmige Kuppel mit und über dem Altar eine kleine Kuppel mit achtkantigem pyramidenförmigem Dach.
Prämiertes Foto von der Kirche
Bei dem Wettbewerb Wiki Loves Monuments gewann ein Foro von Farzin Izaddoust Dar den ersten Platz. Eines der Mitglieder der Jury sprach Erstaunen aus über die geometrischen Formen der von Schnee umgebenen Kirche, die ihr ein Aussehen verliehen, als „schwebte“ sie in einem „Raum-Zeit-Kontinuum“ oder einem „Gravitationsfeld“.[1][2][3]
Literatur
- Peter Kerber: Iran: islamischer Staat und jahrtausendealte Kultur. Trescher Verlag, Berlin 2013. S. 245.
- 5th-century church being restored in northwestern Iran. Tehran Times, 30. November 2020.
- نادره شجاع دل [Nadere Shoja Del]: مروری بر کلیساهای ارامنه استان آذربایجان شرقی (Ein Überblick über die armenischen Kirchen in der ostaserbaidschanischen Provinz) – کلیسای هوانس سهرل [Johanneskirche von Sohrol]. فصلنامه فرهنگی پیمان [Peyman Cultural Quarterly], شماره 34 [Nr. 34], زمستان 1384 [Winter 2005].
- كليساي سهرقه (سهرل) (Kirche von Sohrol (Sohraqeh)). شهرداری کلانشهر تبریز [Stadtgemeinde von Täbris], abgerufen am 22. März 2021.
Weblinks
Einzelnachweise
- Siranush Ghazanchyan: Photo of Armenian Saint John Church in Iran named winner of Wiki Loves Monuments contest. Public Radio of Armenia (Armradio), 18. März 2021.
- Travel the world through the lenses of Wiki Loves Monuments 2020 winners. Out of more than 230,000 submissions from nearly 7,700 participants, fifteen winning images were announced today in the eleventh annual Wiki Loves Monuments photography contest. Wikimedia Foundation, 18. März 2020.
- Wiki Loves Monuments 2020 winners (Wikimedia Commons), 18. März 2012.