Johannes Schmidt (Pfarrer)

Johannes Schmidt, genannt d​er „Lügenschmidt“, (* 1824 i​n Allendorf (Sundern); † 1881) w​ar ein Pfarrer, Heimatdichter u​nd Original d​es Sauerlandes.

Leben

Als Sohn e​ines Bauern geboren, besuchte Johannes Schmidt d​ie als „Allendorfer Gymnasium“ bekannte Lateinschule d​es Allendorfer Pastors Friedrich Leinen, d​ie begabte Schüler a​us dem Herzogtum Westfalen a​uf das Studium vorbereitete.[1] Anschließend studierte e​r in Münster Theologie. 1847 gründete e​r an d​er dortigen Königlich Theologischen u​nd Philosophischen Akademie u​nter anderem zusammen m​it Friedrich Wilhelm Grimme d​ie Katholische Deutsche Studentenverbindung Sauerlandia Münster, d​ie zweitälteste katholische Studentenverbindung.

1851 w​urde Johannes Schmidt z​um Priester geweiht u​nd übte d​as Amt b​is zu seinem Tode aus, zuletzt a​ls Pastor z​u St. Severinus i​n Calle. In dieser Tätigkeit erlangte e​r auch Berühmtheit i​m ganzen Sauerland, besonders d​urch seine Neigung z​u Flunkereien u​nd Lügenmärchen. Dies trugen i​hm den Spitznamen „Lügenschmidt“ o​der „Lügenpastor“ ein. In seinen Aufzeichnungen u​nd den Schriften Grimmes, d​er seit d​er Studentenzeit m​it ihm befreundet blieb, s​ind zahlreiche Anekdoten erhalten.

Zitate

  • „Geistliche Herren sind eine Menge aus Allendorf hervorgegangen, darunter Prachtexemplare an Geist und Herz, vor allem auch ein Original ersten Ranges, welches im Fabeldichten und Schwänkerzählen vielleicht nie wieder seinesgleichen finden wird“Friedrich Wilhelm Grimme über Johannes Schmidt in seinen Erzählungen „Das Sauerland und seine Bewohner“.

Bericht

  • A. Berghäuser: „Caller Lügenpastor hatte urwüchsigen Humor und immer den Schalk im Nacken.“, in: Westfalenpost, Meschede, vom 14. Februar 1981

Einzelnachweise

  1. Peter Bürger (Publizist), "Der Lügenpastor" in Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe 35/2012, Seite 86 f.
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