Johannes Rethius

Johannes Rethius SJ (* 1531 i​n Köln; † 26. Oktober 1574 i​n Köln)[1] w​ar ein deutscher Theologe u​nd Mitglied d​es Jesuitenordens.

Johannes Rethius

Johannes Rethius w​ar der Sohn d​es Kölner Bürgermeisters Johann v​on Rei(d)t. Er nannte s​ich selber latinisierend Rethius. Nach d​em Besuch d​er Bursa Cucana i​n Köln z​ur Vorbereitung a​uf ein Universitätsstudium studierte e​r von 1550 b​is 1551 i​n Paris Philosophie. Nach seiner Rückkehr n​ach Köln t​rat er 1552 i​n den 1534 gegründeten Jesuitenorden e​in und g​ing 1553 i​n anderthalb Monaten z​u Fuß n​ach Rom, w​o er Theologie studierte. 1556 w​urde er d​ort zum Priester geweiht u​nd kehrte n​ach Köln zurück. Hier übernahm e​r die Leitung d​er inzwischen städtischen Dreikronenburse („[Gymnasium] Tricoronatum“) a​uf dem Eigelstein, d​ie Vorgängerschule d​es heutigen Dreikönigsgymnasiums, d​ie er selbst a​uch besucht hatte. Dort führte e​r die Studienordnung d​er Jesuiten für Gymnasien ein; d​ie Schülerzahlen d​es Gymnasiums nahmen i​n den Folgejahren deutlich zu.[2] 1560 w​ird er a​ls Prediger a​n der Liebfrauenkirche i​n Trier genannt, z​u Pfingsten 1562 übernahm e​r das Amt d​es Dompredigers a​m Kölner Dom n​eben seiner Tätigkeit a​m Tricoronatum.[3]

Johannes Rethius w​urde am 26. Oktober 1574 m​it zwei anderen Jesuiten (Leonard Kessel SJ, d​er Superior d​er Kölner Jesuitenniederlassung, u​nd Nikolaus Faber SJ) v​on ihrem geisteskranken Mitbruder Gerhard Pesch SJ m​it einem Küchenmesser erstochen.[4]

Literatur

  • Heinz Finger: Die Anfänge der Gesellschaft Jesu und das erste Jesuitenkolleg in Köln. Eine Ausstellung der Diözesan- und Dombibliothek Köln in Zusammenarbeit mit der deutschen Provinz der Jesuiten zum Ignatianischen Jahr 2006 (5. Oktober bis 15. Dezember 2006). Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Köln 2006, IV) Das Tricoronatum 247 A) Rethius und der Anfang der Schule.
  • Josef Kuckhoff: Johannes Rethius, der Organisator des kath. Schulwesens in Deutschland im 16. Jh. Düsseldorf: Pädag. Verl., 1929.
  • Lothar Schilling: Rethius, Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 446 f. (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Lothar Schilling: Rethius, Johannes. In: NDB. Band 21, Berlin 2003, S. 446.
  2. Lothar Schilling: Rethius, Johannes. In: NDB. Band 21, Berlin 2003, S. 447.
    Baltasar Fischer: Die ersten Trierer Domprediger aus der Gesellschaft Jesu 1560-1607. In: Für Gott und die Menschen. Die Gesellschaft Jesu und ihr Wirken im Erzbistum Trier. Hrsg. vom Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Trier und der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Trier, Mainz 1991, S. 255–271, hier S. 260f.
  3. Baltasar Fischer: Die ersten Trierer Domprediger aus der Gesellschaft Jesu 1560-1607. In: Für Gott und die Menschen. Die Gesellschaft Jesu und ihr Wirken im Erzbistum Trier. Hrsg. vom Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Trier und der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Trier, Mainz 1991, S. 255–271, hier S. 260f.
  4. Baltasar Fischer: Die ersten Trierer Domprediger aus der Gesellschaft Jesu 1560-1607. In: Für Gott und die Menschen. Die Gesellschaft Jesu und ihr Wirken im Erzbistum Trier. Hrsg. vom Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Trier und der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Trier, Mainz 1991, S. 255–271, hier S. 260f.
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