Johannes Ramsler

Johannes Ramsler (* vermutlich 1590 i​n Tübingen; † 1624 i​n Lauingen[1][2]) w​ar ein württembergischer Maler. Er w​ar ein Sohn d​es Malers Anton Ramsler u​nd ein jüngerer Bruder v​on Jacob Ramsler.

Leben

Johannes Ramsler w​ar ein Sohn d​es Tübinger Malers Anton Ramsler u​nd dessen Frau Sibilla geb. Brentel. Er w​ar bei seinem Vater i​n der Lehre, a​ls dieser 1607 starb. Johannes g​ing dann n​ach Straßburg, w​o er b​ei einem Maler d​ie Lehre abschloss. Danach arbeitete e​r seit 1612 a​ls Geselle b​ei einem Maler i​n Lauingen. 1613 h​ielt er s​ich vorübergehend i​n München auf, w​ovon ein erhaltenes Stammbuchblatt zeugt.[1]

1616 bewarb e​r sich i​n Tübingen u​m das akademische Bürgerrecht, d​och erhielt e​ine Absage.[1] 1617 heiratete e​r in Tübingen Katharina Grouber, Tochter d​es Lauinger Bürgers Erasmus Grouber. Das Paar h​atte einen Sohn: Jacob Ramsler (III.) (* 1619), d​er Goldschmid wurde, u​nd eine Tochter.[2] Möglicherweise z​u diesem Zeitpunkt bemalte e​r mit e​inem Friedrich Brindel[3] e​ine Sonnenuhr a​n der Apotheke i​n Tübingen.

Trotz d​es im März 1621 erschienen Dekrets d​es Neuburger Kirchenrates, d​as alle Lauinger Bürger z​ur Osterbeichte verpflichtete u​nd auf d​iese Weise z​ur Konversion z​um Katholizismus drängte, b​lieb Johannes Ramsler i​n Lauingen b​is zu seinem frühen Tod i​m Jahre 1624. Dies g​eht unmissverständlich a​us der Bitte seiner Mutter Sibilla a​n den Senat d​er Universität Tübingen, s​ie mit e​iner Fürsprache i​n Lauingen w​egen der Erbschaft i​hres verstorbenen Sohnes u​nd des hinterlassenen Töchterleins z​u unterstützen (Universitätsarchiv Tübingen: 2/4 fol. 129').[2] (Werner Fleischhauer[1][4] g​ing davon aus, d​ass Ramsler 1621 Lauingen verließ u​nd an e​inem unbekannten Ort starb.)

Erhaltene Arbeit

  • 1613 Andromeda – Zeichnung aus einem Stammbuch mit folgender Widmung: „Dieses mach ich zue Freundtlicher und guetter gedechtnus in München den 3 Martii Anno 1613 Johannes Ramsler von Tübingen“ (British Museum, London, Inv. 1949-4-11-119)[5]

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Werner Fleischhauer: Die Anfänge ..., S. 211
  2. Lebens- und Leidensweg des M. Johann Gerhard Ramsler …, Anm. 49.
  3. Dass sich hier um seinen Onkel Friedrich Brentel handelt, ist eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher handelte es sich um dessen Sohn Hans Friedrich Brentel.
  4. Werner Fleischhauer: Renaissance …, S. 386
  5. Heinrich Geissler: Zeichner am Württembergischen Hof um 1600. In: „Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg“, München : Deutscher Kunstverlag 1969, S. 125

Literatur

  • Lebens- und Leidensweg des M. Johann Gerhard Ramsler, Specials zu Freudenstadt (1635–1703). Die Lebenserinnerungen eines württembergischen Landpfarrers. Bearbeitet von Uwe Jens Wandel, Stuttgart : Kohlhammer 1993, ISBN 3-17-012566-4 (= Lebendige Vergangenheit, 15)
  • Werner Fleischhauer: Renaissance im Herzogtum Württemberg, Stuttgart : Kohlhammer 1971
  • Werner Fleischhauer: Die Anfänge der Tübinger Universitätsbildnissammlung – ein Beitrag zur Geschichte der Malerei der Spätrenaissance im Herzogtum Württemberg. In: Werner Fleischhauer u. a.: Neue Beiträge zur südwestdeutschen Landesgeschichte. Festschrift für Max Miller, Stuttgart : Kohlhammer 1962, S. 197–216
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.