Johannes Ludwig (Architekt, 1815)
Leben und Wirken
Johannes Ludwig, der in Chur wohnte und dort Ratsherr war, hatte sich wohl autodidaktisch vom Maurer und Zimmermann zum Baumeister fortgebildet.[1] Sein Wirkungsfeld reichte über Graubünden hinaus, wo er Werke in Chur, Thusis und Davos, im Engadin und im Prättigau schuf. Daneben errichtete er Gebäude in Glarus – er gehörte zu den meistbeschäftigten Architekten nach dem verheerenden Stadtbrand von 1861 – und an den oberitalienischen Seen, etwa das Grand Hotel Bellagio am Comer See.
Sein Hauptwerk war die Villa Planta, ein damals am Churer Stadtrand gelegenes herrschaftliches Wohnhaus für den weltläufigen, aus Ägypten zurückgekehrten Baumwollindustriellen und Kaufmann Jacques Ambrosius von Planta. Die reiche Ausstattung, Raumdiposition mit dem zentralen, überkuppelten Atrium und kostbarer Fassadenschmuck erregten Aufsehen und wurden fachlich gewürdigt.[2]
Werke (Auswahl)
- Zeughaus, Chur, 1861–1863
- Katholisches Pfarrhaus, Glarus, 1862
- Reformiertes Pfarrhaus, Glarus, 1862
- Reithalle, Chur, 1864
- Villa Planta, Chur, 1874–1876
- Staats- und Bankgebäude, Chur, 1877–1878
- Kaserne, Chur, 1880–1887
Literatur
- Leza Dosch: Ludwig, Johannes. In: Isabelle Rucki und Dorothee Huber (Hrsg.): Architektenlexikon der Schweiz – 19./20. Jahrhundert. Birkhäuser, Basel 1998, ISBN 3-7643-5261-2. S. 350 f.
Belege
- Necrologie: Ludwig, Johannes. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 12, Nr. 2, 1888, S. 14 (e-periodica.ch).
- Villa Planta in Chur. In: Die Eisenbahn. Band 16, Nr. 1, 1882, S. 1 ff., doi:10.5169/seals-10211.