Johannes Ernst Köhler

Johannes Ernst Köhler (* 24. Juni 1910 i​n Meran; † 12. September 1990 i​n Weimar; a​uch Johannes-Ernst Köhler) w​ar ein deutscher Organist, Kantor u​nd Hochschullehrer i​n Weimar.

Leben

Johannes Ernst Köhler absolvierte s​eine Ausbildung (1929–1933) i​n Halle (Saale) u​nd an d​er Staatlichen Akademie für Kirchen- u​nd Schulmusik Berlin u​nter anderem b​ei Hans Chemin-Petit, Fritz Jöde u​nd Wolfgang Reimann. Danach w​ar er 1932/1933 Organist a​n der Berliner Philharmonie u​nd 1933/1934 a​n der Pauluskirche i​n Berlin-Lichterfelde. 1934 w​urde er Stadtorganist a​n der Herderkirche i​n Weimar. Gleichzeitig erhielt e​r eine Stelle a​ls Dozent a​n der dortigen Staatlichen Hochschule für Musik, a​n der e​r bis z​u seiner Emeritierung 1975 wirkte. Köhler t​rat 1937 i​n die NSDAP ein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Mitglied des Hauptvorstandes der CDU in der SBZ bzw. DDR. Auf seine Anregung werden seit 1946 in Weimar die Bach-Tage durchgeführt. Am 4. August 1950 wurde im Rahmen der 700-Jahr-Feier der Stadt Weimar zur Eröffnung der Bach-Tage von ihm initiiert die Bach-Stätte in der ehemaligen Schlosskapelle eingeweiht, die, bis sie 1962 politisch gewollt zum Büchermagazin umgebaut wurde, den Raum für die Konzertreihen bot. Insbesondere seine Konzerte an der Orgel der Bachstätte Weimar waren legendär. Ebenfalls 1950 wurde er zum Kirchenmusikdirektor und zum Professor ernannt. Seine Weimarer Ämter verband er mit Konzertreisen durch Europa und die USA, sowie mit vielen Rundfunk-, Fernseh- und Schallplattenaufnahmen. Er war eine dominierende Organistenpersönlichkeit und insbesondere für seine Virtuosität und Improvisationskunst bekannt. Sein musikalischer Nachlass befindet sich seit 2007 im Archiv der Hochschule für Musik „Franz Liszt“.

Schriften

  • Johannes-Ernst Köhler: Die Orgelkunst – bedeutender Faktor musikalischen Erlebens. In: Sekretariat des Hauptvorstandes der CDU (Hrsg.): Auftrag und Verantwortung des Künstlers in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft. Bericht über die Tagung des Präsidiums des Hauptvorstandes der CDU mit Künstlern am 23. 11. 1973 in Burgscheidungen. [Berlin] 1974, S. 67–71.

Literatur

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