Johann Walch (Verleger)

Johann Walch (* 25. November 1757 i​n Kempten (Allgäu); † 23. März 1815 i​n Augsburg) w​ar ein deutscher Maler, Zeichner, Kupferstecher, Kartograph u​nd Verleger.

Johann Walch: Selbstbildnis im Kreis seiner Familie[1]

Leben

„Koenigreich Boeheim“, kolorierte Landkarte, 1798, „neu verzeichnet, herausgegeben von Joh. Walch in Augsburg“
„Schwäbischer Kreis“, kolorierte Landkarte, 1805, „zu finden bey Ioh. Walch in Augsburg“

Johann Walch w​ar der Sohn d​es Kaufmanns u​nd Amateur-Malers u​nd -Kupferstechers Sebastian Walch (1721–1788) u​nd seiner Ehefrau Katharina Zorn, Tochter d​es Metzgers Martin Zorn. Er erhielt e​ine Ausbildung a​ls Miniaturmaler i​n Augsburg, Genf u​nd drei Jahre a​n der Wiener Kunstakademie. Daran schloss s​ich eine zweijährige Italienreise an. Vor 1785 ließ e​r sich i​n Augsburg nieder, w​o er a​m 16. Januar 1786 Anna Regina Will (* 28. November 1759; † 15. Juli 1837), älteste Tochter d​es in Augsburg ansässigen Kupferstechers u​nd Verlegers Johann Martin Will, heiratete u​nd im Verlag seines Schwiegervaters mitarbeitete. In d​er Folge wandte s​ich der Verlag vermehrt d​er Landkartenproduktion zu. 1789 konnte a​us dem Erbe v​on Gustav Conrad Lotter (1746–1776) d​as Material d​er Landkartenverleger Matthäus Seutter u​nd Tobias Conrad Lotter erworben werden, f​ast 25000 einzelne Kartenblätter u​nd 208 Kupfer platten. Nach d​em Tode Wills 1806 e​rbte er d​en Willschen Verlag, d​en er z​u einem bedeutenden Landkartenverlag ausbaute („Joh. Walch’sche Landkarten Handlung“). Daraus g​ing die n​ach ihm benannte Druckerei Joh. Walch hervor. Sein Sohn Johann Sebastian Walch (1787–1840) führte d​en Verlag fort, s​eine Tochter Regina (* 18. Dezember 1800; † 23. Dezember 1865) heiratete d​en Pfarrer Friedrich Krauß (1798–1839).

Literatur

  • Johann Rudolf Füssli: Allgemeines Künstlerlexicon, oder: Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Mahler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgiesser, Stahlschneider, [et]c. [et]c. Zweyter Theil, welcher die Fortsetzung und Ergänzung des ersten enthält. Elfter Abschnitt W., Orell, Füeßli und Compagnie, Zürich 1820, S. 4079 (Digitalisat).
  • Georg Kaspar Nagler: Neues Allgemeine Künstler Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc. Band 21, Verlag E. A. Fleischmann, München 1851, S. 87 (Digitalisat).
  • Adolf Spamer: Das kleine Andachtsbild vom XIV. bis zum XX. Jahrhundert. F. Bruckmann, München 1930, S. 257f.
  • Albert Haemmerle: Die Malerfamilie Walch aus Kempten – Augsburg. In: Viertel-Jahreshefte zur Kunst und Geschichte Augsburgs 2, 1936/37, S. 181–201, hier S. 186–188.
  • Walch, Johann. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S. 66.
  • Heinrich Fuchs: Die österreichische Bildnisminiatur von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 2, Fuchs, Wien 1982, S. 98.
  • Hans-Jörg Künast: Dokumentation: Augsburger Buchdrucker und Verleger. In: Helmut Gier, Johannes Janota (Hrsg.): Augsburger Buchdruck und Verlagswesen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels). Harrassowitz, Wiesbaden 1997, ISBN 3-447-03624-9, S. 1293. 1303.
  • Michael Ritter: Der Landkartenverlag Johannes Walch in Augsburg. In: Cartographica Helvetica 26, 2002, S. 23–29 (Digitalisat).
  • 250 Jahre Druckerei Joh. Walch im über 2000 Jahre alten Augsburg (1755–2005). Walch, Augsburg 2005.
Commons: Johann Walch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. 1936 im Besitz von Frau Sanitätsrat M. Fries, Augsburg. Albert Haemmerle: Die Malerfamilie Walch aus Kempten – Augsburg. In: Viertel-Jahreshefte zur Kunst und Geschichte Augsburgs 2, 1936/37, S. 187. 189 (Abbildung); 2002 im Besitz der Joh. Walch GmbH & Co., Augsburg, Michael Ritter: Der Landkartenverlag Johannes Walch in Augsburg. In: Cartographica Helvetica 26, 2002, S. 24 Abb. 2.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.