Johann Ulrich Pregizer III.
Johann Ulrich Pregizer III. (auch: Pregitzer; * 2. Februar 1647 in Tübingen; † 2. Februar 1708 ebenda) war ab 1675 Professor für „Geschichte, Eloquenz und Politik“ am Collegium Illustre in Tübingen, ab 1688 wurde seine Professur noch um das Fach „Staatsrecht“ erweitert.
Leben
Johann Ulrich Pregizer III. wurde als zweites von fünf Kindern von Johann Ulrich Pregizer II. (1611–1672, Professor für Philosophie und Ethik und Rektor der Eberhard Karls Universität Tübingen) und dessen Ehefrau Maria Barbara, geb. Renz, geboren.
Am 24. Oktober 1670 heiratete Pregizer in Tübingen Magdalena geb. Brodbeck (* 12. März 1649; † Juni 1716), eine Tochter des Professors Johann Conrad Brotbeck. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor: Johann Ulrich IV. (* 1673, † 1730), Georg Konrad (* 1675), Johann Eberhard (* 1677, † 1753), Luise Tabitha (* 1679), Gottfried (* 1682), Regina Barbara (* 1685) und Andreas Gottlieb (* 1687).
Er gilt als Begründer einer württembergischen Theologenfamilie: Sein Sohn Johann Ulrich Pregizer IV. (1673–1730) war Pfarrer und Diakon u. a. in Nürtingen, sein Urenkel Christian Gottlob Pregizer begründete eine in mehreren Gebieten Württembergs heute noch verbreitete pietistische Gemeinschaft, die nach Pregizer als „Pregizerianer“ bezeichnet werden.
Werk
Pregizer verfasste u. a. eine ausführliche Genealogie des Württembergischen Fürstenhauses unter dem Titel Wirttembergischer Cedern-Baum, Oder Vollständige Genealogie Des Hoch-Fürstlichen Hauses Wirttemberg: In sechs Theilen / Aus denen besten und bewährtesten Autoribus und Genealogisten … anfangs zusammen getragen und entworffen Von Weyland D. Johann Ulrich Pregitzern, Hoch-Fürstl. Wirtt. Ober- und Justiz-Rath … Nachmahls elaboriret Und mit Historischen Anmerckungen vermehret … Von dessen ältistem Sohn, gleichen Nahmens, … Nach desselben Anno 1730. erfolgten Tod aber heraußgegeben und biß auf jetzige Zeiten fortgesetzt Von seinem jüngern Bruder, Johann Eberhard Pregitzern (Metzler & Erhardt, Stuttgart 1734). Nach seinem Tod führte sein ältester Sohn Johann Ulrich IV. das Werk fort, nach dessen Tod übernahm der drittälteste Sohn Johann Eberhard die Fertigstellung des Werks. Ein Exemplar des Buches ist in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel katalogisiert. Digitalisiert ist ein Exemplar der Bayerischen StaatsBibliothek in München: urn:nbn:de:bvb:12-bsb10328264-6.
Sein zweitältester Sohn Georg Konrad gab posthum unter dem Titel: Suevia et Wirtenbergia Sacra … (Tubingae: apud Johannem Georgium Cottam, 1771) eine in Latein verfasste Kirchengeschichte Württembergs seines Vaters heraus mit vorangestellter Biografie. Folgende Bibliotheks-Exemplare liegen auch digitalisiert vor: BSB München in der Google-Buchsuche; Oxford: archive.org; Harvard: archive.org.
Werke
- Teutscher Regierungs- und Ehren-Spiegel: vorbildend des Teutschen Reichs, und desselben Stände, ersten Anfang, Fortleitung, Hoheit, Macht, Recht, und Freyheit; auch der Chur-Fürsten, Fürsten, Grafen und Herren, und derselben hohen Häuser, besonders des Hauses Hohenzollern, Ursprung, Würde, und Herrlichkeiten; auch mit viel schönen und netten Kupffern geziehret. Ruediger, Berlin 1703, urn:nbn:de:hbz:061:1-31331
Literatur
- Wilhelm Heyd: Pregizer, Johann Ulrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 545–548.
- Werner Raupp: Pregizer, Christian Gottlob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 684 f. (Digitalisat). (Nebeneintrag)
- Johann Friedrich Pistorius: Burckhardtische Genealogie, oder Stamm-Baum deren in sieben Haupt-Stämm bestehenden Burckhardt- und Bardilinischen Familie. S. 8 f.
Weblinks
- Druckschriften von und über Johann Ulrich Pregizer III. im VD 17.
- Literatur im Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek (teilweise digitalisiert)