Johann Philipp Schifferdecker

Johann Philipp Schifferdecker (* 31. Mai 1811 i​n Mosbach; † 1. Oktober 1887 i​n Königsberg i. Pr.) w​ar ein deutscher Industrieller.

Leben

Wie seine Vorfahren lernte Schifferdecker die Brauerei in der Mosbacher Mälzerei. Von E. Ritzhaupt, einem Bruder seiner Mutter, nach Königsberg geholt, eröffnete er 1839 in der Tuchmachergasse ein Mälzenbräuerhaus nach dem neuesten Stand der Technik zur Herstellung von untergärigem Bier. Damit führte er das bayerische Bier in Ostpreußen ein. Bis dahin wurde nur obergäriges Bier getrunken, das aus viel Malz in einer der Brauereien des Löbenichts hergestellt wurde. 1849 verlegte Schifferdecker seine Brauerei nach Ponarth. Nach der Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft überließ er die Leitung seinem Bruder Eduard Schifferdecker. Er selbst ging in seine Heimat zurück und kaufte 1873 die Bergheimer Mühle (Heidelberg), die er zur Portland-Cement-Werk, Heidelberg, Schifferdecker & Söhne umbaute. Aus ihr ging die HeidelbergCement, eine DAX-notierte Aktiengesellschaft, hervor. Nachdem 1875 der Konkurs abgewendet worden war, zog Schifferdecker wieder nach Königsberg. Als Aufsichtsrat kümmerte er sich um die Brauerei in Ponarth, die als inzwischen größte Brauerei Ostpreußens zur Aktiengesellschaft geworden war.

Schifferdecker w​ar Freimaurer u​nd ab 1878 Mitglied d​er Königsberger Loge Zum Todtenkopf u​nd Phoenix.[1]

In Königsberg (Ponarth) w​ar die Straße v​on der Brandenburger Straße z​ur Krupp-Straße n​ach Schifferdecker benannt.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Otto Hieber: Geschichte der Vereinigten Johannis-Loge zum Todtenkopf und Phönix zu Königsberg i. Pr. Königsberg 1897, im Selbstverlag des Verfassers
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