Johann Matthäus Leffloth

Johann Matthäus Leffloth (getauft 6. Februar 1705 i​n Nürnberg; † 2. November 1731 ebenda) w​ar ein deutscher Komponist, Organist u​nd Clavichordist.

Leben

Leffloth w​uchs in e​iner wohlhabenden, s​eit mehreren Generationen musikalisch geprägten Kaufmannsfamilie a​uf und m​uss schon i​n früher Jugend geregelten Kompositionsunterricht erhalten haben, vermutlich d​urch einen d​er Nürnberger Organisten. 1723 w​urde er Organist a​n St. Leonhard; k​urz vor seinem Tod erhielt e​r das Organistenamt a​n St. Bartholomäus i​n Wöhrd. Auf Konzertreisen, d​ie ihn d​urch ganz Europa führten, erwarb e​r sich aufgrund seines nuancenreichen Orgelspiels e​inen geachteten Namen u​nd galt i​m 18. Jahrhundert a​ls vortrefflicher Clavichordist. Einem Ruf a​ls Kapellmeister n​ach Russland konnte e​r nicht m​ehr folgen.

Werke

Leffloth kann mit Johan Agrell, Johann Jakob Küffner und Georg Wilhelm Gruber einer „Nürnberger Cembalokonzertschule“ zugerechnet werden, in deren Schaffen die „cantable“ polyphone Setzart allmählich in den galanten Stil mündet. Die wenigen erhaltenen Werke Leffloths wurzeln thematisch und harmonisch noch in der barocken Musiktradition Frankens und Mitteldeutschlands, lassen aber in formaler Hinsicht, besonders in der Aufnahme des Rondos, wie u. a. im Divertimento musicale (1726), einer achtsätzigen Suite für Cembalo, französischen Einfluss erkennen. Entwicklungsgeschichtlich bedeutsam sind zwei viersätzige Concerti in D- (gedruckt 1730) und F-Dur (gedruckt 1734) für obligates Cembalo und Violine, die gleichermaßen der Frühgeschichte der Violinsonate und des Klavierkonzerts angehören. In ihrer Vermischung von Kirchensonaten- und Suitenelementen weder der Form noch der Schreibart nach Konzerte im eigentlichen Sinn, stehen sie vielfach den Triosonaten C. Ph. E. Bachs nahe; ihr Cembalopart weist indessen bereits die Mannigfaltigkeit italienischer Spielfiguren in der Prägung Scarlattis auf. Des Weiteren sind von Leffloth sechs Solosonaten (in C, e, G, d, F & a) für Violine oder Querflöte und b.c. erhalten (gedruckt 1729). Von seiner Cantate zur Raths-Wahl in Wehrd (wohl eines seiner letzten Werke) existiert nur noch der Text. Als verschollen gelten Sonata e fuga für Cembalo (um 1725), zwei Sonaten für Cembalo und Violine sowie ein Concerto in G-Dur für Cembalo, zwei Violinen und b.c.

Quellen

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