Johann Ludwig Spörl

Johann Ludwig Spörl (* 8. August 1731 i​n Nürnberg; † 3. Juni 1793 ebenda) w​ar ein deutscher evangelischer Theologe.

Leben

Der Sohn d​es Johann Konrad Spörl besuchte v​on 1731 b​is 1747 d​as Aegidianum seiner Vaterstadt u​nd 1748 d​ie Universität Altdorf. Seinem Vater nacheifernd absolvierte e​r ein Studium d​er Theologie u​nd älteren Sprachen, w​obei Johann Balthasar Bernhold (1687–1769), Johann Wilhelm Baier, Johann Augustin Dietelmair, Christian Gottlieb Schwarz (1675–1751), Johann Andreas Michael Nagel u​nd Michael Adelbulner s​eine Lehrer wurden. Bei Johann Heumann v​on Teutschenbrunn hörte e​r Naturrecht. Nach dreijährigem Aufenthalte verließ e​r Altdorf, w​o er d​urch seine ungedruckt gebliebene Inauguraldissertation de figuris patheticis e​x divino v​ate Esaia illustratis 1750 d​ie Magisterwürde erlangt hatte.

Er g​ing in d​em genannten Jahr a​n die Universität Jena, w​o Johann Georg Walch u​nd Johann Gottfried Tympe (1699–1768) e​inen prägenden Einfluss a​uf seine theologische Bildung gewannen. An d​er Universität Leipzig besuchte e​r seit 1752 besonders d​ie Vorlesungen v​on Christian August Crusius, Johann Christian Stemler u​nd Salomo Deyling. Auf d​er Reise i​n seine Heimat besuchte e​r einige benachbarte Universitäten u​nd hielt s​ich einige Zeit i​n Dresden auf. 1767 w​urde Spörl unterster Diakon z​u Hersbruck, nachdem i​hn zwei Jahre früher d​ie lateinische Gesellschaft i​n Jena z​u ihrem Ehrenmitglied ernannt hatte.

1766 w​ar er Diakon u​nd noch i​n demselben Jahre Stadtpfarrer i​n Hersbruck. 1773 w​urde er Prediger a​n der Marienkirche i​n Nürnberg u​nd 1782 z​udem Professor d​er Logik u​nd Metaphysik a​m Aegidianum. Dieses Lehramt eröffnete e​r mit seiner ungedruckt gebliebenen Rede de Philosophiae studio, Theologiae cultoribus, nostris praesertim temporibus, maxime commendando. 1787 w​ar Spörl Prediger a​n der St.-Aegidien-Kirche u​nd Inspektor d​es Aegidianums, 1791 wechselte e​r in gleicher Eigenschaft a​n die St.-Lorenz-Kirche u​nd wurde d​amit verbunden Inspektor d​er Kandidaten d​es Predigtamtes. 1792 w​urde er Prediger a​n der St.-Sebaldus-Kirche, Mitglied d​es Nürnberger Konsistoriums u​nd Stadtbibliothekar, w​as er b​is an s​ein Lebensende blieb.

Werke

  • Epistola gratul. de S. Aegidio Norbonensi, pristino templi Norimbergensis patrono. Nürnberg 1749
  • Progr. de philosophiae fatis et abusu. Nürnberg 1782
  • Predigt am Sonntage Reminiscere 1784 in der Marienkirche gehalten. Nürnberg 1784
  • Trauerpredigt auf den zur allgemeinen Bestürzung ereigneten tödlichen Hinritt des glorwürdigsten Kaisers Leopold II. Nürnberg 1792
  • De Abrahamo, ad videndum Christi diem admisso, ad illustr. loc. Joh. 8, 56. In: Novis Miscellaneis Lipsiensibus Vol. IX P. III

Literatur

  • Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Gerhard Fleischer d. J., Leipzig, 1813, 13. Bd., S. 243, (Online)
  • Georg Andreas Will/ Christian Conrad Nopitzsch: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon, oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben, Verdiensten und Schrifften, zur Erweiterung der gelehrten Geschichtskunde und Verbesserung vieler darinnen vorgefallenen Fehler aus den besten Quellen in alphabetischer Ordnung. Verlag Lorenz Schüpfel, Nürnberg und Altdorf, 1757, 3. Bd., S, 756, (Online), 1806, 7. Bd., S. 274, (Online)
  • Heinrich Doering: Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert. Verlag Johann Karl Gottfried Wagner, 1835, Neustadt an der Orla, Bd. 4, S. 277, (Online)
  • Paul Tschackert: Spörl, Johann Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 274.
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