Johann Leonhard Dober
Johann Leonhard Dober (* 7. März 1706 in Mönchsroth; † 1. April 1766 in Herrnhut) war ein Bischof und Missionar der Herrnhuter Brüdergemeine.
Leben und Wirken
Johann Leonhard Dober erlernte das väterliche Töpferhandwerk. Die Familie Dober war den Herrnhutern verbunden. Kennengelernt hatte sie die freikirchliche Glaubensgemeinschaft durch Pfarrer Deublin, Greiselbach (heute: Gemeinde Wilburgstetten).
Nach seiner Lehrzeit reiste Dober nach Herrnhut, um die dortige Brüdergemeine Zinzendorfs persönlich kennenzulernen. 1730 trat er endgültig in den Dienst der Freikirche. 1732 wurden er und David Nitschmann gemeinsam als erste Missionare der Herrnhuter Brüdergemeine zum Aufbau einer Missionsstation auf die St. Thomas-Inseln/Westindien ausgesandt.
1735 kehrte Dober nach Herrnhut zurück und wurde Mitglied verschiedener kirchlicher Leitungsgremien. Ihm wurde vorgeschlagen, Anna Nitschmann zu heiraten, aber beide verständigten sich darum, zum besseren Dienst für Gott und die Gemeinde unverheiratet zu bleiben. Er unternahm zahlreiche Reisen und war zuletzt als leitender Pädagoge in der Erziehungsanstalt Kloster Marienborn (Büdingen) tätig. 1747 wurde er zum Bischof geweiht.
Dober starb am 1. April 1766 in Herrnhut.
Literatur
- Rüdiger Kröger (Hrsg.): Johann Leonhard Dober und der Beginn der Herrnhuter Mission, Herrnhut: Comenius-Buchhandlung, 2006, ISBN 3-9807197-4-X
- Friedrich Wilhelm Bautz: Dober, Leonhard. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 1335–1337.
Film
- Biographische Verfilmung zum 250. Jubiläum: First Fruits - Zinzendorf and the Moravians (DVD 70 Min. Gateway Films 1982).