Johann II. (Sponheim-Kreuznach)

Johann II. (* 1270/75; † 11. März 1340) v​on Sponheim-Kreuznach, w​ar Graf d​er Vorderen Grafschaft Sponheim u​nd entstammte d​em Adelsgeschlecht d​er Sponheimer.

Tumbadeckel mit Darstellung von Graf Johann II. von Sponheim († 1340), Stiftskirche Pfaffen-Schwabenheim

Leben und Wirken

Johann II. w​ar der Sohn v​on Johann I., genannt „der Lahme“. Er t​rat um 1290 zusammen m​it seinem Bruder Simon II. a​ls regierender Graf d​er vorderen Grafschaft Sponheim auf. Spätestens 1300 w​urde die Vordere Grafschaft Sponheim zwischen d​en Brüdern aufgeteilt. Der nördliche Teil w​urde durch Simon II. v​on Kastellaun a​us regiert. Johann behielt d​en südlichen Teil m​it dem a​lten Hauptort Bad Kreuznach. 1290 erhielt e​r die Herrschaft Ebernburg a​ls Erbteil d​er im gleichen Jahr ausgestorbenen Linie Leiningen-Landeck (Verwandtschaft über d​ie Mutter Adelheid v​on Leiningen-Landeck). Johann b​lieb unverheiratet, e​ine beabsichtigte Ehe m​it einer Wildgräfin w​urde wegen z​u naher Verwandtschaft n​icht geschlossen. Stattdessen h​atte er e​inen unehelichen u​nd daher n​icht erbberechtigten Sohn namens Walrab m​it einer Tochter a​us der ritterlichen Familie Stelin v​on Bonnheim, d​ie sponheimische Ministeriale waren. Der Sohn Walrab begründete d​ie (nichtgräfliche) Linie d​er Koppensteiner. Zusammen m​it seinem Bruder unterstützte e​r Friedrich d​en Schönen i​n der Zeit d​es Doppelkönigtums b​is 1322.[1] 1328 führte d​ie Unterstützung d​er Wildgrafen d​urch die Sponheimer i​n der ersten Schmidtburger Fehde z​u bewaffneten Auseinandersetzungen m​it Balduin v​on Luxemburg. Bereits 1330 unterstützte Johann Ludwig d​en Bayern u​nd erhielt v​on diesem d​as Stadtrecht für Winterburg u​nd Koppenstein. Anders a​ls sein Bruder Simon betrieb Johann e​ine aktive Burgenpolitik. Er reaktivierte Burg Koppenstein, erbaute Winterburg, kaufte Burg Grafendahn u​nd Burg Gutenburg. Johann s​tarb am 11. März 1340, a​ls Erbe h​atte er seinen Neffen Walram eingesetzt, d​er die vordere Grafschaft d​amit wieder vereinte. Das Grab Johanns befindet s​ich in d​er sog. Klosterkirche z​u Pfaffen-Schwabenheim, w​o es n​och heute z​u besichtigen ist.

Nachkommen

  • Wallrab von Koppenstein; unehelicher Sohn und Begründer der Linie "von Koppenstein"
  • Henne von Cruzenach († nach 1379),[2] unehelicher Sohn und Burggraf zu Vianden

Literatur

  • Winfried Dotzauer: Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes von den Anfängen bis zur Französischen Revolution, Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 2001, ISBN 3-515-07878-9 (komplett online bei Google Books)

Einzelnachweise

  1. Vgl. Urkunde vom 12. Mai 1314 Leopold Herzog von Österreich, … Graf von Habsburg, … verspricht Johann Grafen von Sponheim für die geleisteten Dienste 200 Mark Silber Straßburger Gewichts, zahlbar in Kreuznach; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (Grafschaft Sponheim Urkunden 144).
  2. Urkunde vom 23. Juli 1379; vgl. Johannes Mötsch: Die Grafen von Sponheim und die Schlacht von Baesweiler (1371). In: Rheinische Vierteljahrsblätter 52 (1988), S. 90–106, bes. S. 101.
VorgängerAmtNachfolger
Johann I.Graf von Sponheim zu Kreuznach
1290–1340
Walram
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