Johann I. (Sponheim-Kreuznach)
Johann I. „der Lahme“ (* zwischen 1245 und 1250; † 28. Januar 1290) war Graf der vorderen Grafschaft Sponheim.
Leben und Wirken
Johann I. trat 1265, nach dem Tod seines Vaters Simon I., die Regierung in der vorderen Grafschaft Sponheim an. Im selben Jahr heiratete er Adelheid von Leiningen-Landeck, Tochter Emichs IV. Zunächst führte er die Herrschaft alleine, später musste er das väterliche Erbe mit seinen Brüdern Heinrich und Eberhard teilen. Die Teilung erfolgte 1277 unter Vermittlung seiner Verwandten der hinteren Grafschaft Sponheim und der Grafen von Sayn. Heinrich gründete die Linie Sponheim-Bolanden-Dannenfels, Eberhard die Linie Sponheim-Neef. Die Übergabe eines Teiles der Burg Böckelheim an Heinrich führte 1278 zu einer heftigen Fehde mit dem Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein. Entgegen allen Absprachen zwischen den Brüdern verkaufte Heinrich seinen Anteil an der Burg an Kurmainz. Johann versuchte erfolglos den Verkauf rückgängig zu machen. Daraufhin versuchte er mit Waffengewalt die Burg wiederzuerlangen. Schließlich wurde er 1279 in einer offenen Feldschlacht bei Sprendlingen durch den Mainzer Erzbischof besiegt (→ Sage von Michel Mort). Johann I. und Adelheid wurden in der Stiftskirche zu Pfaffen-Schwabenheim beigesetzt, ihre Grabmäler sind nicht erhalten.
Nachkommen
- Simon II.
- Johann II.
- Emich († 1325), Domherr zu Köln, Trier usw., Archidiakon von Lüttich
- Gottfried († 1316), Pfarrer zu Sobernheim
- Adelheid, Nonne im Wormser Kloster Nonnenmünster
- Anna († 1311) ∞ Ludwig Graf von Rieneck
- Mechthild
Literatur
- Winfried Dotzauer: Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes von den Anfängen bis zur Französischen Revolution, Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 2001, ISBN 3-515-07878-9 (online bei Google Books)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Simon I. | Graf von Sponheim zu Kreuznach 1265–1290 | Johann II. |
Simon I. | Graf von Sponheim zu Kastellaun 1265–1290 | Simon II. |