Johann Gottlob von Nüssler

Johann Gottlob Nüssler, später Johann Gottlob v​on Nüssler (* a​uch Johann Gottlieb Nüssler v​on Nüssler, 10. Juli 1664 i​n Lauban, Kurfürstentum Sachsen; † 16. August 1711 i​n Sagan, Fürstentum Sagan)[1] w​ar ein schlesischer Mediziner.

Leben und Wirken

Johann Gottlob Nüssler studierte Medizin u​nd wurde 1688 m​it seiner Schrift „Disputatio medica inauguralis d​e dolore colico“ b​ei Johannes Luyts a​n der Universität Utrecht promoviert.

Anschließend wirkte e​r als Physikus d​es Herzogtums u​nd der Stadt Sagan, w​urde kaiserlicher Pfalzgraf u​nd war Rat u​nd Leibarzt d​es Herzogs v​on Sagan u​nd Fürsten v​on Lobkowitz Ferdinand August v​on Lobkowitz.

Am 16. Februar 1709 w​urde er u​nter der Präsidentschaft d​es Mediziners u​nd Naturforschers Lukas Schröck m​it dem akademischen Beinamen Ctesias I.[2] u​nter der Matrikel-Nr. 286 a​ls Mitglied i​n die Leopoldina aufgenommen.[3]

Johann Gottlob v​on Nüssler, d​er nach e​inem Reitunfall starb,[4] w​urde in d​er evangelischen Kirche i​n Sagan, w​o ihm e​in Denkmal a​us Stein m​it Bildnis u​nd Wappen errichtet wurde, beigesetzt.[5]

Er w​ar mit Johanna Hedwig († 1745), geborene v​on Myngen, verheiratet. Das Ehepaar h​atte 4 Söhne.

Schriften (Auswahl)

  • Disputatio medica inauguralis de dolore colico. Utrecht 1688 (Digitalisat)

Literatur

  • Johann Christoph Adelung, Heinrich Wilhelm Rotermund: von Nüssler (Johann Gottlob). In: Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten – Lexiko worin die Schriftsteller aller Stände nach ihren vornehmsten Lebensumständen und Schriften beschrieben werden. Band 5, Verlag Johann Georg Heyse, Bremen 1816, Sp. 860–861 (Digitalisat)
  • Jonas Graetzer: Johann Gottlieb Nüssler von Nüssler. In: Lebensbilder hervorragender schlesischer Aerzte aus den letzten vier Jahrhunderten, Druck und Verlag von Salo Schottländer, Breslau 1889, S. 210 (Digitalisat)
  • Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 205 (Digitalisat)

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Willi Ule: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während der Jahre 1852–1887. Mit einem Rückblick auf die frühere Zeit ihres Bestehens. In Commission bei Wilhelm Engelmann in Leipzig, Halle 1889, Nachträge und Ergänzungen zur Geschichte Neigebaur’s, S. 154 (archive.org).
  2. Die Wahl seines akademischen Beinamens war vermutlich eine Reverenz an den antiken griechischen Arzt und Geschichtsschreiber Ktesias von Knidos, der im späten 5. und frühen 4. Jahrhundert v. Chr. lebte.
  3. Andreas Elias Büchner: Academiae Sacri Romani Imperii Leopoldino-Carolinae Natvrae Cvriosorvm Historia. Litteris et impensis Ioannis Iustini Gebaueri, Halae Magdebvrgicae 1755, De Collegis, S. 488 (Digitalisat).
  4. Das Pferd wurde vermutlich vom Sohn des Fürsten Ferdinand August Georg Christian von Lobkowitz zur Verfügung gestellt.
  5. Friedrich Bülau: VIII. Karl Gottlob von Nüßler, Ein Beitrag zur Sittengeschichte des deutschen Hof- und Beamtenwesens. In: Geheime Geschichten und räthselhafte Menschen. Sammlung verborgener oder vergessener Merkwürdigkeiten. Brockhaus, Leipzig 1850, S. 240 (Digitalisat)
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