Johann Gottfried Moritz

Johann Gottfried Moritz (* 1777 i​n Berlin; † 23. Juli 1840 ebenda[1]) w​ar ein deutscher Instrumentenbauer.

Leben

Moritz w​urde 1799 Instrumentenmachergeselle i​n Leipzig. Von d​ort aus g​ing er 1805 n​ach Dresden u​nd gründete 1808 i​n Berlin e​ine eigene Werkstatt. Dort erhielt e​r 1810 a​uch den Bürgerbrief. In diesem w​urde Moritz a​ls „Blasinstrumentenmacher“ bezeichnet. Er w​urde 1819 königlicher Hofinstrumentenmacher. 1835 erhielt e​r die Würde e​ines akademischen Künstlers. In diesem Jahr h​at sein Sohn Carl Wilhelm Moritz d​en väterlichen Betrieb übernommen.

Zusammen mit Wilhelm Wieprecht, dem Direktor der königlichen Militärmusikkorps, und seinem Sohn Carl Wilhelm Moritz gelangen ihm 1833 erhebliche Verbesserungen am Ventilsystem der Tuba. Die Wieprecht-Moritzschen “Berliner Pumpen”, wie diese Ventile von Anfang an genannt wurden, waren zuverlässiger als ihre Vorgänger. Kurze Zeit danach erfand Moritz ein neues Instrument, die Bass-Tuba in F, für die er 1835 das Patent erhielt. Die Basstuba entsprach Wilhelm Wieprecht’s Intentionen völlig, denn die bisherigen Möglichkeiten der Bässe in den königlichen Militärkapellen waren sehr unzureichend. Allein die technischen Schwierigkeiten, die bei der Herstellung einer Tuba bewältigt werden mussten, waren groß. So gehört zu einer Tuba in F eine Rohrlänge von 3,5 bis 4 Meter (einschließlich der fünf Ventile sind es 6 Meter), und zum Formen des Metallrohres waren zweieinhalb Zentner Blei nötig. Johann Gottfried Moritz löste die technischen Probleme erfolgreich, und noch im selben Jahr führte Wilhelm Wieprecht die Basstuba in die Militärmusik ein, wo sie bis heute unverändert gespielt wird. Die F-Tuba wird auch in klassischen Orchestern eingesetzt. Die älteste erhaltene Basstuba aus der Werkstatt von Johann Gottfried Moritz befindet sich im Musikinstrumenten-Museum Berlin.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Sterberegister Jerusalemskirche, Nr. 253/1840
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