Johann Gottfried Misler (Jurist)

Johann Gottfried Misler (* 9. August 1720 i​n Hamburg; † 7. Oktober 1789 ebenda) w​ar ein deutscher Jurist, Autor u​nd Oberaltensekretär d​er Freien u​nd Hansestadt Hamburg.

Leben

Misler w​urde als Sohn d​es gleichnamigen Theologen Johann Gottfried Misler (1679–1748) u​nd seiner Frau Anna Catharina Matthaei (1693–1750), Tochter d​es Propstes d​es Kirchenkreises Bederkesa Martin Matthaei (1666–1728), i​n Hamburg geboren. Nach seiner Schulbildung a​n der Gelehrtenschule d​es Johanneums u​nd dem Akademischen Gymnasium i​n Hamburg, studierte Misler a​b 1742 Rechtswissenschaften a​n der Universität Leipzig u​nd der Universität Gießen. 1747 schloss e​r sein Studium a​ls Lizentiat d​er Rechte ab. Er kehrte n​ach Hamburg zurück u​nd wurde d​ort 1748 a​ls Advokat zugelassen u​nd 1750 Mitglied d​es Niedergerichts. Am 28. September 1762 w​urde er, a​ls Nachfolger d​es zum Senator gewählten Justus Vincent Ritter (1715–1774), z​um Oberaltensekretär gewählt u​nd führte dieses Amt b​is zu seinem Tod i​m Jahr 1789. Sein Nachfolger w​urde Vincent Oldenburg (1759–1833). Misler w​ar außerdem a​uch Hofmeister d​es Hospitals z​um Heiligen Geist.

Familie

Misler heiratete a​m 1. August 1754 Maria Schramm (1734–1777), Tochter d​es Hamburger Kaufmanns Hieronymus Schramm (1701–1751) a​us dessen erster Ehe m​it Maria v​on Beseler (1694–1740). Seine Frau s​tarb am 7. Juni 1777 a​n Tuberkulose, nachdem s​ie ihm 11 Kinder geboren hatte:

  1. Maria (* 1755) ⚭ 1778 August Johann Michael Encke
  2. Hieronymus (* 1758)
  3. Christiane (* 1759) ⚭ 1781 Johann Christian Plath
  4. Johanna (1761–1818) ⚭ 1780 Arnold Wienholt
  5. Catharina (* 1762) ⚭ 1794 Georg Heinrich Berkhan
  6. Johann Gottfried (* 1763)
  7. Anna Clarissa (* 1765) ⚭ 1793 Johann Michael Hermann Harras
  8. Johann Martin (* 1766)
  9. Hans Diedrich (* 1767)
  10. Jakob Heinrich (* 1769)
  11. Dorothea (* 1771)

Werke (Auswahl)

  • Diss. iur. de querela et exceptione non numeratae pecuniae in cambiali negotio, maxime ad iura Hamburgica applicata. Gießen 1747, S. 80 (Digitalisat auf den Seiten der Bayerischen Staatsbibliothek).
  • An meine geliebte Jungfer Braut Mademoiselle Maria Schramm. Hamburg 1754.
  • Meine Gedanken über Herrn Johann Melchior Goezens Pastoris an der Hauptkirche St. Catharinen in Hamburg. Hamburg 1780, S. 16 (Digitalisat auf den Seiten der Staatsbibliothek Berlin).
  • Kurze Bestätigung meiner Gedanken über den Hauptpastornamen und die Nonexistenz eines geistlichen Aufseheramtes oder Superintendentur in Hamburg. Hamburg 1780, S. 24 (Digitalisat auf den Seiten der Staatsbibliothek Berlin).
  • Zum Gedächtniß meiner himmlischen Gattin. Herold, Hamburg 1781, S. 132 (Digitalisat auf den Seiten der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden).
  • Beym Schluß meiner fünfundzwanzigjährigen Amtsführung. Hamburg 1787, S. 12 (Digitalisat auf den Seiten der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen).

Literatur

  • Hamburgische Berichte von den neuesten Gelehrten Sachen. Band 17. Hamburg 1748, S. 131–132 (Digitalisat auf den Seiten der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen).
  • Friedrich Georg Buek: Die hamburgischen Oberalten, ihre bürgerliche Wirksamkeit und ihre Familien. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1857, S. 385–386 (Digitalisat bei Google Books).
  • Hans Schröder: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 5, Nr. 2608. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1870 (Faksimile auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
  • Cipriano Francisco Gaedechens: Geschichte des Hospitals zum heiligen Geist in Hamburg. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 8. Hamburg 1889, S. 407 (Digitalisat auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
  • Bernhard Koerner (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch. Band 27. Starke Verlag, Görlitz 1914, S. 111–120 (zugl. Hamburger Geschlechterbuch. Band 5.).
  • Percy Ernst Schramm: Die Hamburgerin im Zeitalter der Empfindsamkeit. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 41. Hamburg 1951, S. 233–267 (Digitalisat auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
VorgängerAmtNachfolger
Justus Vincent RitterOberaltensekretär zu Hamburg
1762–1789
Vincent Oldenburg
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