Johann Georg Pucher von Meggenhausen

Johann Georg Pucher v​on Meggenhausen (* 6. Januar 1602; † 1664 o​der nach 1680;[1] a​uch Johann Georg Pucher o​der Puecher) w​ar ein kaiserlicher Hofbeamter i​n Wien. Er diente d​en drei Kaisern Ferdinand II., Sohn Ferdinand III. u​nd Enkel Leopold I.

Leben

Er entstammte d​em ursprünglich i​m Schweizer Kanton Graubünden ansässigen a​lten Adelsgeschlecht Pucher v​on Meggenhausen u​nd war d​er Sohn d​es Reichshofrats Johann Rudolf Pucher v​on Meggenhausen († 1625) u​nd der Maria Wagner.

Im Jahr 1639 kaufte Johann Georg Pucher v​on Dr. jur. Veit Sieß d​as Gut Zwölfaxing.[2][3] Außerdem w​ar er Herr v​on Kadau[4] u​nd Reichenberg.[5]

In d​en frühen Jahren d​es Dreißigjährigen Krieges w​ar Pucher kaiserlicher Rat u​nd als Hofkriegsratssekretär beschäftigt. Zu dieser Zeit richtete e​r ein Gesuch a​n den Kurfürsten v​on Mainz Anselm Casimir Wambolt v​on Umstadt, w​orin er diesen u​m Bestätigung d​es alten Ritterstandes bat,[6][7] w​as ihm 1635 gewährt wurde.[8] Im Jahr 1640 w​urde er d​ann zum kaiserlichen Hofkriegsrat ernannt – m​it einem Jahresgehalt v​on 1.200 Gulden[9] –, obwohl e​r nur d​em niederen Adel angehörte,[10] Am 3. Januar 1652 w​urde Pucher i​n Wien i​n den österreichischen Freiherrenstand m​it dem Adelsprädikat „von u​nd zu Meggenhausen z​u Kadau, Reichenberg u​nd Zwölfaxing“ erhoben.[11] Im Jahr 1655 w​urde er i​n den böhmischen Herrenstand aufgenommen. Im Jahr 1680 w​ird er a​uch als Internuntiaturssekretär bezeichnet.[12]

Pucher v​on Meggenhausen w​ar mit Maria Catharina Freiin v​on der Ehr vermählt.[13] Seine Kinder w​aren der Sohn Johann Rudolf u​nd die Tochter Marianna. Am 21. April 1665 m​acht Pucher s​ein Testament.[14]

Literatur

  • Dagmar Schopf: Die im Zeitraum von 1620 - 1740 erfolgten Neuaufnahmen in den niederösterreichischen Herrenstand, Dissertation (unveröffentlicht), Wien 1966, Seite 284

Einzelnachweise

  1. Andere Quellen nennen 1664 als sein Todesjahr. Dann wäre das unten genannte Testatmentsdatum 1665 das Datum der Testamentseröffnung. Wer wäre dann aber der erst im Jahr 1680 genannte Internuntiaturssekretär gleichen Namens??
  2. Rolf Kiessling, Anke Sczesny: Räume und Wege. Jüdische Geschichte im Alten Reich 1300-1800, S. 74 (Fußnote 108)
  3. Friedrich Freiherr von Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, Band 7 (1833),Teil 2, Seite 233 Digitalisat
  4. Andere Quellen geben den Ort Chodau an.
  5. Corpus juris hungarici. Magyar törvënytär, 1900, Seite 652 Auszug
  6. Sein Ahnherr Erhard Pucher war 1443 zum Ritter geschlagen worden; siehe Pucher von Meggenhausen. - Quelle: Adler, Monatsblatt der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft „Adler“, Band 5, Wien 1901 Auszug
  7. Bernd Warlich: Der Dreißigjährige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten
  8. Neues Jahrbuch 81887), Band 14, Heraldisch-Genealogische Gesellschaft „Adler“, Wien 1887, Seite 127 Auszug
  9. Reinhardt Butz: Informelle Strukturen bei Hof, Seite 77 (Fußnote 60), Dresdener Gespräche (Band 3), Dresden 2007 Auszug
  10. Mark Hengerer: Kaiserhof und Adel in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Eine Kommunikationsgeschichte der Macht in der Vormoderne, Band 3 der Reihe Historische Kulturwissenschaft, UVK Verlagsgesellschaft, 2004, ISBN 3896696947 Auszüge
  11. Adler, Band 5, Wien 1901
  12. Fragmente zur Geschichte der Rumänen, Eudoziŭ Hurmuzaki, 1884, Seite 324 Auszug
  13. Schauplatz des landsässigen nieder-oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI.Jahrhundert an bis auf jetzige Zeiten, Band 2 (Google eBook)
  14. Neues Jahrbuch (1900), Seite 228 Auszug
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