Johann Georg Kulmus
Johann Georg Kulmus (* 1680 in Breslau; † 6. November 1731 in Danzig) war ein deutscher Arzt in Danzig.
Leben
Kulmus war der 9 Jahre ältere Bruder von Johann Adam Kulmus. Er besuchte das Maria-Magdalenen-Gymnasium und studierte an der Universität Leipzig, der Friedrichs-Universität Halle und der Universität Leiden Medizin. Er graduierte 1702 und wurde 1703 in Halle mit einer Doktorarbeit über die Traumdeutung zum Dr. med. promoviert.[1] Er zog 1741 nach Danzig und verdiente seinen Lebensunterhalt als praktischer Arzt. Er heiratete Regina Konkordia Tessin, die Tochter eines Danziger Brauers und Schöffen. Der Ehe entsprang der Sohn Johann Ernst Kulmus, der ebenfalls Arzt wurde.[2] Seinerseits in hohem Ansehen, war Johann Georg Kulmus Lehrer am Akademischen Gymnasium Danzig. Als Stadtphysikus und Hofarzt wurde er von Polens König August II. zum Leibarzt ernannt. Wie sein jüngerer Bruder wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. Die von ihm begründete Arztfamilie hatte über drei Generationen Bestand.[3]
Luise
Nach dem Tod seiner Frau heiratete er in zweiter Ehe Katharina Dorothea Schwenk, die Tochter von Nathaniel Schwenk, einem wohlhabenden Kaufmann aus einer Augsburger Patrizierfamilie. Am 11. April 1713 kam die Tochter Luise zur Welt.[2] Sie war religiös, sprach fließend Französisch und interessierte sich für Dichtung – die geborene Frau für Johann Christoph Gottsched. Mit ihrem Mann veränderte Luise Adelgunde Victorie Gottsched die Sprache und die literarischen Neigungen der Deutschen. Ihr beißender Witz nahm die Heuchelei religiöser Fundamentalisten, den (niederen) Adel, Mittelklasseaufsteiger, deutsche Frankophile und Pseudointellektuelle aufs Korn.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Dissertation: Oneirologia sive tractus de somnis.
- Luise Adelgunde Gottsched. Pietism in Petticoats and Other Comedies (1994)
- Thaddäus Zajaczkowski: The life and accomplishments of professor Johann Adam Kulmus (1689–1745) – influence of his anatomical book on teaching of surgery in Europe and progress in education of medicine in Japan. De Historia Urologiae Europaeae, vol. 23 (2016), S. 127.