Johann Ernst Plateis von Plattenstein

Johann Ernst Plateis v​on Plattenstein (nach d​er Bischofsliste v​on Olmütz: Johannes XIX. Ernst Plateis v​on Plattenstein; tschechisch: Jan Arnošt Platejs z Plattenštejna; * 1586; † 21. August 1637) w​ar Bischof v​on Olmütz.

Herkunft und Werdegang

Johann Ernst Plateis entstammte e​iner deutsch-böhmischen Familie d​es niederen Adels. Seine Eltern w​aren Johann Plateis u​nd Dorothea, geb. v​on Ottersdorf. 1585 wurden s​ie mit d​em Beinamen von Plattenstein a​uf Gußmannsdorf geadelt u​nd 1605 i​n den Ritterstand aufgenommen. Der Vater w​ar Schreiber b​eim Oberstkanzler Vratislav v​on Pernstein u​nd später Hofkammersekretär. Die Familie bewohnte e​in Palais i​n der Prager Altstadt (das sog. Platteis, a​uch Plateis, Plateys, tschechisch Platyz), i​n dem d​er Vater a​ls kaiserlicher Parteigänger während d​er Böhmischen Unruhen i​m Hausarrest verstarb.

Johann Ernst Plateis studierte i​n Rom a​ls Alumne d​es Collegium Germanicum Theologie u​nd erwarb d​en akademischen Grad e​ines Dr. iur. utr. Nach d​em Studium w​urde er Kanoniker d​er Domkapitel v​on Olmütz, Prag u​nd Breslau s​owie von Vyšehrad. Weitere Pfründen erlangte e​r als Archidiakon v​on Brünn u​nd Propst d​es Olmützer Domkapitels.

Als eifriger Befürworter d​er Gegenreformation diente e​r 1622–1636 d​em Olmützer Fürstbischof Franz Xaver v​on Dietrichstein a​ls Generalvikar. 1624 w​ar er z​udem Berichterstatter d​er von Dietrichstein eingesetzten Reformationskommission. 1628 beteiligte e​r sich a​n der Abfassung d​er mährischen „Verneuerten Landesordnung“ u​nd gehörte 1629 a​ls ständiges Mitglied d​er Prager Kapitelsversammlung an.

Kaiser Ferdinand II. ernannte Johann Ernst Plateis z​um kaiserlichen Hofrat s​owie zum Rat d​er Erzherzöge Leopold u​nd Karl. Der Papst verlieh i​hm den Titel e​ines päpstlichen Hausprälaten.

Bischof von Olmütz

Nach d​em Tod d​es Bischofs Franz Xaver v​on Dietrichstein wählte d​as Olmützer Domkapitel a​m 12. November 1636 Johann Ernst Plateis v​on Plattenstein z​u dessen Nachfolger. Er s​tarb jedoch n​och vor Eintreffen d​er päpstlichen Bestätigung. Sein Vermögen bestimmte e​r dem Olmützer Augustinerkloster. In dessen Klosterkirche w​urde er bestattet.

Literatur

  • Winfried Eberhard. In: Erwin Gatz: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448–1648. ISBN 3-428-08422-5, S. 544–545.
  • Das Platteis. In: Julius Max Schottky: Prag wie es war und wie es ist, nach Aktenstücken und den besten Quellenschriften geschildert. Band 1, Calve 1851, S. 191–199 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
VorgängerAmtNachfolger
Franz Xaver von DietrichsteinBischof von Olmütz
1636–1637
Leopold Wilhelm von Österreich
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