Johann Baptist Dorsch

Johann Baptist Dorsch (* 1744 i​n Bamberg; † 29. November 1789 i​n Dresden) w​ar ein i​n Dresden wirkender Bildhauer.

Elbseite von Schloss Pillnitz – Sphinxfiguren flankieren den Aufgang

Leben

Dorsch war Schüler beim Hofbildhauer Ferdinand Titz in Bamberg. Anschließend im Jahr 1766 begab er sich auf eine sechsjährige Wanderschaft und einem zweijährigen Aufenthalt beim Meister Nahl in Kassel, wo er seine akademische Ausbildung erhielt. Um 1775 lebte er in Dresden. Durch seine Verdienste am sächsischen Hof erhielt er im Jahre 1786 die Ernennung zum Hofbildhauer. In seiner Werkstatt arbeitete ab Anfang 1789 auch der spätere Hofbildhauer Franz Pettrich. Sein bedeutendes Werk ist zweifellos das Grabmal für den Chevalier de Saxe Johann Georg von Sachsen († 1774) auf den Alten Katholischen Friedhof in Dresden. Neben seinen Aufträgen für den Sächsischen Hof fertigte er Marmormedaillons bedeutender klassischer Schriftsteller und römische Kaiser. Durch den siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 wurde auch der Zwinger in Dresden stark beschädigt. Die dringenden Restaurierungsarbeiten wurden ab dem Jahr 1778 unter anderen durch die in Dresden wirkenden Bildhauer ausgeführt, wobei Dorsch als leitender Bildhauer einen Teil der Verantwortung bis zu seinem frühen Tode 1789 übernahm. Diese Arbeit leitete sein Freund und Bildhauer Thaddäus Ignatius Wiskotschill bis zur Fertigstellung im Jahre 1795 weiter. Dabei versuchten beide Bildhauer an die Permoserepoche der Darstellung der Figuren mit mehr beschwingter und spielerischer als in der strengen klassizistischer Form widerspiegeln zu lassen. Weitere Mitwirkende waren Franz Pettrich, Anton Demmler, Johann Christian Feige der Jüngere und sieben weitere Bildhauer. Gesundheitlich angeschlagen und verbittert über die mangelnde Würdigung seines Schaffens verstarb er mit nur 45 Jahren in Dresden.

Künstlerischer Werdegang

Die Statue Widukinds a​uf dem Stallgebäude n​eben dem Georgenbau s​owie die Deckengestaltung i​m Japanischen Palais. Ab 1774 s​chuf er gemeinsam m​it Thaddäus Ignatius Wiskotschill d​en plastischen Schmuck a​m Palais Brühl-Marcolini, u​nter anderem z​wei Sandsteinlöwen. Ebenfalls gemeinsam m​it Wiskotschill ergänzte e​r von 1785 b​is 1787 d​en Skulpturenschmuck i​m Dresdner Zwinger. Die Skulpturen wurden 1979 n​ach dem Wiederaufbau d​es Zwingers a​uf der Hauptstraße aufgestellt. Dorsch s​chuf das Grabmal d​es 1774 verstorbenen Chevalier d​e Saxe Johann Georg v​on Sachsen a​uf dem Alten Katholischen Friedhof i​n Dresden.

Werke, Auswahl

Grabmal Johann Georg von Sachsens
  • 1774: gemeinsam mit Thaddäus Ignatius Wiskotschill den plastischen Schmuck am Palais Brühl-Marcolini, u. a. zwei Sandsteinlöwen, zwei weibliche Hermen und ein großes kurfürstliches Wappen.
  • nach 1774: Grabmal des Chevalier de Saxe Johann Georg von Sachsen auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden.
  • 1778: Zwingerrestaurierung zusammen mit Wiskotschill, mehrere Figuren im westlichen Teil und am südöstlichen Pavillon in Dresden.
  • 1783 bis 1785: Deckengestaltung im Japanischen Palais,
  • 1785 bis 1787: gemeinsam mit Th. I. Wiskotschill den Skulpturenschmuck im Dresdner Zwinger, diese wurden 1979 nach dem Wiederaufbau des Zwingers auf der Hauptstraße aufgestellt,
  • 1785 bis 1787: Figurengruppen im Palaisgarten Johann Georg in Dresden.
  • 1787: Statue Widukind auf dem Stallgebäude neben dem Georgenbau am Dresdner Schloss.

Literatur

  • Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1994, ISBN 3-364-00300-9.
  • Kunst im öffentlichen Raum. Kulturamt Dresden, Dresden 1996.
  • Fritz Löffler: Das alte Dresden: Geschichte seiner Bauten. E. A. Seemann, Leipzig 2006, ISBN 3-86502-000-3, S. 465.
  • Daniel Jacob: Skulpturenführer Dresden: Von Aphrodite bis Zwillingsbrunnen. Freital 2010, ISBN 978-3-942098-05-2, S. 62, 98 und 126.
  • Johann Christian Hasche: Magazin der sächsischen Geschichte. Teil IV 246.
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