Johann Andreas Thelott

Johann Andreas Thelott (* 10. April 1655 i​n Augsburg; † 25. Juni 1734 ebenda) w​ar ein deutscher Goldschmied, Zeichner u​nd Kupferstecher.

Leben

Thelott, a​us einer i​m 16. Jahrhundert[1] a​us Dijon[2] emigrierten Hugenottenfamilie stammend,[3] d​ie seit 1585 m​it den Goldschmieden Christoph Andreas u​nd Cornelis Daniel Thelott i​n Augsburg nachweisbar ist, w​urde als Sohn d​es Goldschmieds Israel Thelott geboren u​nd von diesem anfangs ausgebildet. 1687 unternahm d​er Sohn e​ine Reise n​ach Rom. Nach seiner Rückkehr n​ach Augsburg erhielt e​r nach Anfertigung e​ines Deckelpokals s​ein Meisterrecht.[2]

Thelott arbeitete zeitweilig m​it Joseph Friedrich Leopold zusammen.[4]

Thelott i​st Vater d​er Kupferstecher Jakob Gottlieb Thelott u​nd Johann Gottfried Thelott,[2] Großvater d​er Kupferstecher Ernst Carl Thelott u​nd Johann Paul Thelott s​owie Urgroßvater d​er Porträtmaler Karl Franz Joseph Thelott u​nd Ernst Joseph Thelott.

Signaturen und Besonderheiten

  • Silberne Pokale und Kannen stempelte Thelott, wie bei der Zunft üblich, mit einer Figur aus seinem Wappen, einem Anker.[1]
  • Den figürlichen Treibarbeiten Thelotts, beispielsweise Kalendern und Uhrschildern, gab er einen persönlichen Charakter; er ergänzte sie mit frei aufgelöteten Figuren und stufte die Hintergründe – anders als seinerzeit üblich – durch stärkere oder geringere Punzierungen ab. Die Treibarbeiten waren auf diese Art eher auf ihre oberflächliche Wirkung als auf Massivität ausgerichtet, entsprechend preiswerter und – neben dem Anker mit dem Namen Thelotts als Künstlersignatur versehen.[1]

Bekannte Werke

Von Thelott stammen zahlreiche Goldschmiedearbeiten, Zeichnungen u​nd Radierungen.

Silber u​nd Gold

  • Neben Arbeiten aus der Hand Thelotts in Dresden und München fanden sich Werke im Besitz bei Fürst Fugger in Augsburg und dem Baron Rothschild in Frankfurt am Main.[1]
  • „Ein Stück im kunsthistorischen Museum zu Wien ist laut Inschrift im J. 1687 zu Rom gefertigt“.[1]
  • 40 beglaubigte Werke zählte Marc Rosenberg in seinem Werk Der Goldschmiede Merkzeichen auf.[1]
  • Das Metropolitan Museum of Art zeigt silberne Treibarbeiten Thelotts, so
    • eine silberplattierte Uhr des Uhrmachermeisters Franz Xaver Gegenreiner,[3] sowie
    • einen aufwendig verzierten Spiegel als Gemeinschaftsarbeit Thelotts mit dem Silberschreiner Johann Valentin Gevers.[5]
  • Das Maximilianmuseum verwahrt das Meisterstück Thelotts, einen Deckelpokal von 1689.[2]

Drucke

Ehrungen

Nach d​er Familie Thelott i​st in Augsburg d​ie Thelottstraße i​m gleichnamigen Thelottviertel benannt.[2]

Literatur

Commons: Johann Andreas Thelot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Marc Rosenberg: Thelot, Johann Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie … Band 37, S. 678–679.
  2. Ulrich Kirstein: Thelott In: Stadtlexikon Augsburg.
  3. Clock Franz Xavier Gegenreiner metmuseum.org.
  4. Josef Mančal: Leopold In: Stadtlexikon Augsburg.
  5. Mirror Johann Valentin Gevers metmuseum.org.
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