Jochen Wiegandt
Jochen Wiegandt (* 1947 in Güstrow)[1] ist ein deutscher Volkssänger, Liedermacher und Unterhaltungskünstler.
Leben
Bereits als Kind kam Jochen Wiegandt mit seiner Familie nach Westdeutschland, wo sie nach mehreren Ortswechseln 1964 schließlich in Hamburg ansässig wurde.[1] Ab Mitte der 1960er Jahre begann Wiegandt Musik zu machen, er spielte in einem Posaunenchor, einer Jazzband und einer Skiffle-Group, bevor er 1969 mit Freunden die Irish Folk-Gruppe Tramps & Hawkers gründete. 1975 folgte gemeinsam mit Anselm Noffke und Jörg Ermisch die Gründung der norddeutschen Folkgruppe Liederjan. 1980 begann er mit dem Schreiben eigener Songs und gastiert seit 1983 mit Soloprogrammen in unterschiedlichen Einrichtungen.[2] Einen Teil seines Schaffens bezeichnet er selbst scherzhaft als „Liederatur“.[3]
Neben CDs mit plattdeutschen Volksliedern veröffentlicht Jochen Wiegandt, der sich selber als Lieder-Sammler und Geschichten-Jäger bezeichnet, Liederbücher mit Texten, Noten und Lexika aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam mit dem Hamburger Abendblatt, NDR 90,3 und dem NDR Hamburg Journal entstand auf der Grundlage von Hörer- und Leserpost 2013 das Buch Singen Sie Hamburgisch?.[2]
Jochen Wiegandt arbeitet auch für Hörfunk und Fernsehen. Von 1994 bis 2001 war er Gastgeber der N3-Musiksendung Bi uns to Hus. Weiter trat er in verschiedenen Fernsehformaten als Sänger auf. Wiegandt moderierte im Wechsel mit anderen Kollegen die von NDR 90,3 ausgestrahlte Hörfunksendung Sonntakte und ist dort in den Sendungen Wi snackt Platt und dem Hamburger Hafenkonzert zu hören.[4]
Am 23. November 2015 sang er bei der Trauerfeier für Helmut Schmidt in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis, sich selbst auf der Gitarre begleitend, das Lied Min Jehann,[5] ein Gedicht von Klaus Groth.[6]
Der mit einigen Preisen ausgezeichnete Künstler lebt in Hamburg.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- An de Eck steiht’n Jung mit’n Tüdelband. Hamburger Liederbuch (= Jochen Wiegandts Liedertafel. Band 1). Dölling und Galitz, Hamburg 1993, ISBN 3-926174-60-9.
- Dor bin ick to Hus. Liederbuch für Schleswig-Holstein (= Jochen Wiegandts Liedertafel. Band 2). Dölling und Galitz, Hamburg 1996, ISBN 3-930802-27-9.
- (als Mit-Hrsg. mit Dagmar Deuring): Hawa Naschira (Liederbuch der Talmud-Thora Schule, Hamburg). Dölling und Galitz, Hamburg 2001, ISBN 3-930802-63-5 (Nachdruck der Erstausgabe „Hawa naschira! Auf! Laßt uns singen!“ Liederbuch für Unterricht, Bund und Haus, herausgegeben von Joseph Jacobsen und Erwin Jospe. Anton J. Benjamin Musikverlag, Leipzig und Hamburg 1935).
- Kennt ji all dat niege Leed? Liederbuch für Mecklenburg-Vorpommern. Lieder und Lexikon (= Jochen Wiegandts Liedertafel. Band 3). Dölling und Galitz, Hamburg 2003, ISBN 3-930802-95-3.
- (mit Eva Becher und Wolfgang A. Mayer, Hrsg.): So lang der alter Peter … Münchner Liederbuch. Lieder und Lexikon (= Jochen Wiegandts Liedertafel. Band 4). Dölling und Galitz, Hamburg und München 2008, ISBN 978-3-937904-23-8.
- (als Mit-Hrsg. mit Frank Baier): „Glück auf!“ Liederbuch Ruhr. Lieder und Lexikon (= Jochen Wiegandts Liedertafel. Band 5). Klartext, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0645-7.
- Singen Sie Hamburgisch? Edel-Books, Hamburg 2013, 2. Auflage 2014, ISBN 978-3-8419-0195-8.
Diskografie (Auswahl)
- 2005: Ebbe un Floot
- 2005: Waterkant und Tüdelband
- 2007: Nix for ungoot seggt he
- 2009: Das große Liederbuch für Mecklenburg-Vorpommern
Auszeichnungen
Weblinks
- Jochen Wiegandt Website
- Jochen Wiegandt in der Datenbank Die niederdeutsche Literatur
- Jochen Wiegandt bei Discogs
Einzelnachweise
- Website der Gruppe Liederjan, abgerufen am 30. September 2015
- Website von Jochen Wiegandt
- Jochen Wiegandt. Eine Seefahrt die ist lustig (ab 0:00:25) auf YouTube, abgerufen am 22. April 2019.
- Website des Landesmusikrats Hamburg, abgerufen am 30. September 2015
- musikguru.de Liedtext und Übersetzung
- Bewegender Abschied von Helmut Schmidt (Memento vom 23. November 2015 im Internet Archive), NDR online vom 23. November 2015