Jochen Lobe

Jochen Lobe (geboren a​m 14. August 1937 i​n Ratibor, Provinz Oberschlesien) i​st ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Als Siebenjähriger erlebte Lobe die Vertreibung aus Schlesien, die später in seinen Gedichten zum Thema werden sollte. Ab 1945 lebte die Familie in Bayreuth und Hof, wo Lobe das Gymnasium besuchte. Nach dem Abitur studierte er Germanistik, Geschichte und Geografie für das Lehramt in Erlangen und Frankfurt am Main. Von 1968 bis 2000 war er Lehrer am Gymnasium Christian-Ernestinum in Bayreuth. 1970 erschien ein erstes Heft mit Texten, seitdem publizierte Lobe Gedichte, Prosa, Kritiken und Essays in Monographien, Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften und verfasste diverse Rundfunkbeiträge. Ab Mitte der 1980er Jahre wurde er auch als Autor moderner, kritischer Mundartdichtung bekannt. Von 1969 bis 1975 leitete Lobe das Literarische Forum Bayreuth.

Würdigungen

  • 1964 Förderpreis der Sudermann-Gesellschaft Berlin
  • 1978 Förderpreis der Stadt Nürnberg
  • 1982 Förderpreis des Landes Niedersachsen
  • 1984 Kulturpreis der Stadt Bayreuth

Werke

  • Verzettelung von Denkgesteinen. Texte. Reihe Der Viergroschenbogen. Blätter für zeitgenössische Literatur und Graphik, Folge 107. Relief-Verlag Eilers, München, Würzburg, Wien 1970.
  • Textaufgaben. Vorgeführt von Mutter Montage und ihren Kindern. verlag für neue literatur, Hof/Saale 1970.
  • Augenaudienz. Gedichte 1970-1977. Reihe das neue Buch, Bd. 99. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1978.
  • Ham sa gsoochd soong sa. Gedichte in Bayreuther Mundart. Basilisken-Presse, Marburg an d. Lahn 1982.
  • Wennsd maansd. Gedichte in Bayreuther Mundart. Echter, Würzburg 1983.
  • Ausläufer, Filterpapiere, Sekundenblätter. Basilisken-Presse, Marburg an d. Lahn 1987.
  • Deutschlandschaften. 60 Gedichte. 1977-1991. Delp, München 1992.

Als Herausgeber:

  • Richard-Wagner-Stunden-Lecker. Aus Zutaten von Eugen Gomringer [u. a.] zusammengerührt und nachgesüsst von Jochen Lobe. Gemodelt von Eduard Herrmann. Mit Stiel versehen und für Leckermäuler herausgebracht. verlag für neue literatur, Hof/Saale 1970.
  • Ortstermin Bayreuth oder 33 Selbsterlebensbeschreibungen, Stadtbesichtigungen, Stadtbezichtigungen. Zusammengestellt von Jochen Lobe, hrsg. vom Verband Fränkischer Schriftsteller. Wettin-Verlag, Kirchberg/Jagst 1971.
  • Spiegelungen des politischen Bewußtseins in Gedichten des geteilten Deutschland. Verlag der Horen, Hannover 1972.
  • Einatmen, ausatmen. Verlag Müller Erlangen 1975.

Literatur

  • Ernst Josef Krzywon: Auf der Gegenspur zwischen Hochdeutsch und Mundart. Zur literarischen Zweisprachigkeit des Lyrikers Jochen Lobe. In: Oberschlesisches Jahrbuch 12 (1996), S. 129–135.
  • Arno Lubos: Geschichte der Literatur Schlesiens. 3. Bd. München 1974, S. 419.
  • Theodor Pelster: Das Motiv der Sprachnot in der modernen Lyrik. In: Der Deutschunterricht (1970), Heft 1, S. 38–58.
  • Wolf Rüskamp: Sprachgläubigkeit und literarische Akrobatik. In: Literatur in Bayern (1991), Heft 26, S. 32–36.
  • Christian Schwarz, Ernst Krzywon: Lobe, Jochen. In: Wilhelm Kühlmann (Hrsg.): Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. 2., vollst. überarb. Aufl. Bd. 7. de Gruyter, Berlin 2010, S. 461.
  • Dieter Stoll: Selbstporträt. Literatur in Franken. Cadolzburg 1999, S. 118–121.
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