Joachim Friedrich Siemers (Mediziner, 1792)

Joachim Friedrich Siemers (* 20. April 1792 i​n Hamburg; † 25. Januar 1863 i​n Oldenburg) w​ar ein deutscher Mediziner, d​er als praktischer Arzt, Naturforscher u​nd Freimaurer i​n Hamburg wirkte.

Joachim Friedrich Siemers (um 1851)

Leben

Joachim Friedrich Siemers w​ar ein Sohn d​es Hamburger Kaufmanns Georg Johann Heinrich Siemers (1763–1846) u​nd dessen Ehefrau Catharina Elisabeth Johanna (1772–1854), geborene Zastrow. Er h​atte 7 Geschwister. Der Hamburger Kaufmann u​nd Inhaber d​er Firma G.J.H. Siemers & Co. Georg Johann Heinrich Siemers (1794–1876) w​ar sein Bruder u​nd der Hamburger Kaufmann, Reeder u​nd Stifter Edmund Siemers w​ar sein Neffe.

Johanneum im alten St. Johannis-Kloster

Joachim Friedrich Siemers besuchte d​as Johanneum i​n Hamburg, studierte i​n Montpellier u​nd an d​er Julius-Maximilians-Universität Würzburg Medizin u​nd wurde 1817 i​n Würzburg m​it seiner Dissertation Die Idee d​er Krankheit promoviert. Anschließend wirkte e​r in Hamburg a​ls Arzt a​m Andreasbrunnen, w​ar Vorsteher d​er Rettungsanstalt u​nd unterrichtete Physiologie u​nd Hygiene a​m akademischen Gymnasium.

Er w​ar Sekretär d​es Naturwissenschaftlichen Vereins i​n Hamburg u​nd im Jahr 1836 Gründungsmitglied u​nd Sekretär d​es Garten- u​nd Blumenbau-Vereins für Hamburg, Altona u​nd deren Umgegenden.

Wie s​ein Vater u​nd sein Bruder w​urde auch Joachim Friedrich Siemers i​n den Bund d​er Freimaurerei aufgenommen u​nd Mitglied d​er Freimaurerloge „Emanuel z​ur Maienblume“, a​ls deren Meister v​om Stuhl e​r später i​m Jahr 1838 a​ls Ehrenmitglied i​n die Große National-Mutterloge „Zu d​en drei Weltkugeln“ aufgenommen wurde.[1]

Joachim Friedrich Siemers w​urde am 2. Januar 1853 u​nter der Präsidentschaft v​on Christian Gottfried Daniel Nees v​on Esenbeck m​it dem akademischen Beinamen Unzer u​nter der Matrikel-Nr. 1656 a​ls Mitglied i​n die Kaiserliche Leopoldino-Carolinische Akademie d​er Naturforscher aufgenommen.

Der Mediziner Joachim Friedrich Siemers (1824–1889) w​ar sein Sohn.

Ein v​on Friedrich Adolph Hornemann gemaltes Porträt v​on Joachim Friedrich Siemers w​ird in d​er Staats- u​nd Universitätsbibliothek Hamburg Carl v​on Ossietzky aufbewahrt.[2]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Die Idee der Krankheit. Inaugural-Abhandlung, Universität Würzburg, Nitribitt, Würzburg 1816 (Digitalisat)
  • Erfahrungen über den Lebensmagnetismus und Somnambulismus. Commissions-Bericht an die Königl. med. Akademie zu Paris, von Husson, und Resultate der Praxis einiger Hamburger Aerzte, so wie des Verfassers. Campe, Hamburg 1835 (Digitalisat)
  • Vorlesungen über Anthropologie, Physiologie und Diätetik für Gebildete aller Stände gehalten im akademischen Gymnasium zu Hamburg. Weber, Leipzig 1852 (Digitalisat)

Literatur

  • August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Fünfter Band, Revolat–Trefurt, Urban & Schwarzenberg, Wien und Leipzig 1887, S. 396 (archive.org)
  • Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 277 (Digitalisat)

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Franz August von Etzel: Beschreibung der Säkular-Feier der Aufnahme Friedrich des Grossen, Königs von Preussen, in den Freimaurer-Bund. Festlich begangen in der Grossen National-Mutter-Loge der Preuss. Staaten, gen. zu den drei Weltkugeln und ihrer sämmtlichen Tochter-Logen. Decker, Berlin 1838, S. 30 (Digitalisat)
  2. Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky: Dr. med. Joachim Friedrich Siemers
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