Joël Mesot
Joël François Mesot (* 31. August 1964 in Genf) ist ein Schweizer Physiker. Seit 2008 ist er ordentlicher Professor an den Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) in Zürich und Lausanne (EPFL). Am 1. Januar 2019 löste er Lino Guzzella als Präsident der ETH Zürich ab.[1]
Werdegang
Mesot studierte Physik an der ETH Zürich und wurde 1992 in Festkörperphysik promoviert. Dazu forschte er auch am Institut Laue-Langevin in Grenoble, Frankreich. Danach arbeitete er als Forscher am Paul Scherrer Institut (PSI). Von 1997 bis 1999 war er am Argonne National Laboratory und der University of Illinois, Chicago, USA. Anschliessend kehrte er als Gruppenleiter an das Paul-Scherrer-Institut zurück und übernahm dort ab 2004 die Leitung des Labors für Neutronenstreuung. Drei Jahre später wurde er zum Direktor des Instituts gewählt. Im Jahr 2007 erhielt er eine Titularprofessur an der ETH Zürich und 2008 eine Doppelprofessur in Zürich und an der EPF in Lausanne. Zwei Jahre später wurde er Mitglied des Rats und des Geschäftsausschusses des ETH-Rats als Vertreter der Forschungsanstalten. Unter seiner Leitung wurde der Röntgenlaser SwissFEL realisiert.[2]
Joël Mesot ist Mitglied des Senats der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) und weiterer Expertengremien. Seit 2010 ist er Delegierter beim ERIC für die Europäische Spallationsquelle. Des Weiteren ist er zweiter Vizepräsident des Marcel-Benoist-Stiftungsrats, Stiftungsrat des Technopark Aargau und des Schweizerischen Innovationsparks sowie Verwaltungsrat des Standorts Villigen AG (PARK InnovAARE). Seit 2018 ist er Mitglied des Stiftungsrats des Technoramas Winterthur.
Sonstiges
Joël Mesot ist der erste welsche Präsident der ETH Zürich seit über hundert Jahren. Bundesrat Schneider-Ammann nannte dies einen «Brückenschlag» und sprach von Mesot als einer «integrierenden Persönlichkeit», da er in der Forschung zweier Landesteile verankert sei.[3] Zu den Herausforderungen in diesem Amt zählen die weltweite Spitzenposition der ETH insbesondere auch gegenüber aufstrebenden Universitäten in Asien zu halten, die weitere Finanzierung durch Bund und Dritte zu fördern, den Ausbau auf dem Campus Hönggerberg voranzutreiben und 2018 bekanntgewordene interne Probleme wie Mobbing und Betreuungsdefizite zu bewältigen.[4]
Mesot ist heimatberechtigt in Fiaugères und spricht Französisch, Deutsch, Englisch und Spanisch.
Ehrungen
Im Jahr 2002 erhielt Mesot den Latsis-Preis der ETH Zürich und 1995 den IBM-Preis der Schweizerischen Physikalischen Gesellschaft (SPG).
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Neutron scattering in condensed matter physics. 2009.
Herausgeber:
- Neutron News. 1999–2008.
Weblinks
- Curriculum Vitae Prof. Dr. Joël Mesot. (PDF, Kurzlebenslauf mit Foto)
- Rat der ETH Zürich: CV Joël Mesot (PDF; 160 kB)
- Seite beim Labor für Festkörperphysik in Zürich
- Seite beim Labor für Spektroskopie in Lausanne
Einzelnachweise
- Joël Mesot zum neuen ETH-Präsidenten gewählt, ETH-News vom 24. Oktober 2018.
- NZZ: Neuer ETH-Präsident: «Es rollt ein digitaler Tsunami auf uns zu». (24. Oktober 2018)
- NZZ: Der Physiker Joël Mesot wird neuer Präsident der ETH Zürich. (24. Oktober 2018)
- Nils Pfändler: Der neue ETH-Präsident hat einen der schwierigsten Jobs der Schweiz angetreten. NZZ, 11. Januar 2019, abgerufen am 11. Januar 2019.