Jin Shin Jyutsu
Jin Shin Jyutsu (jap. 仁神術 jinshinjutsu, wörtlich etwa „Barmherziger-Gott-Kunst“) oder japanisches Heilströmen[1] ist eine „Harmonisierungskunst“, die zur Harmonisierung der Lebensenergie im Körper (Qi, chinesisch 氣 / 气, japanisch 気 ki) dienen soll. Es wird umgangssprachlich auch als "Strömen" bezeichnet. Jin Shin Jyutsu ist mit Praktiken wie dem Reiki verwandt.
Name
Der Name setzt sich zusammen aus den Schriftzeichen für „Barmherzigkeit“ (仁),[2] „Gott“ (神)[3] und „Kunst“ oder „Technik“ (術)[4] zusammen, die in On-Lesung als jin, shin und jutsu gelesen werden. „Jyutsu“ ist eine Nichtstandardtranskription, die die Hepburn- (jutsu) und die Nippon-/Kunrei-Umschrift (zyutsu) verquirlt. Ausgesprochen wird jinshinjutsu /ʑiɴɕiɴʑɯt͡sɯ/.
Methode
Jin Shin Jyutsu arbeitet mit sechsundzwanzig sogenannten „Sicherheitsenergieschlössern“ (kurz: SES), die Leben in den menschlichen Körper bringen sollen. Ist eines oder gar mehrere dieser Energieschlösser in Disharmonie, unterbricht die sich daraus ergebende Stagnation den Energiefluss in der betreffenden Zone, was sich auf den ganzen Körper auswirkt. Jin Shin Jyutsu funktioniert, indem man bestimmte Kombinationen dieser Sicherheitsenergieschlösser mit den Händen hält (sog. „Strömen“). Dies soll den Behandelten seelisch, körperlich und geistig harmonisieren. Jin Shin Jyutsu kann sowohl in der Selbsthilfe, als auch durch entsprechend ausgebildete Autorisierte Praktiker/-innen[5] angewandt werden.
Geschichte
Jin Shin Jyutsu geht auf den Japaner Jirō Murai (村井 次郎; 1886–1960) zurück, der sie im Kojiki, einem alten japanischen Geschichtswerk, wiederentdeckt haben will.[6] In den Westen gelangte diese Kunst durch seine Schülerin Mary Burmeister (* 21. Oktober 1918 in Seattle, † 27. Januar 2008).
Literatur
- Alice Burmeister, Tom Monte: Heilende Berührung. Körper, Seele und Geist mit Jin Shin Jyutsu behandeln. Knaur, München 2000 (1. Auflage 1998)
- Mary Burmeister: Einführung in Jin Shin Jyutsu Ist. Bd. 1–3. Raphael Verlag, Bonn.
- Katō Haruki (jap. 加藤春樹): Jin shin jyutsu (jap. 仁神術). Taniguchi shoten, Tokyo 1993
- Waltraud Riegger-Krause: Jin Shin Jyutsu. Die Kunst der Selbstheilung durch Auflegen der Hände. Südwest Verlag, München 2005, ISBN 3-517-06820-9.
- Zeitschrift: The Main Central. Erscheinungsweise vierteljährlich in deutscher und englischer Sprache.
Einzelnachweise
- 仁神術. In: Wadoku. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
- 仁. In: Wadoku. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
- 神. In: Wadoku. Abgerufen am 29. Dezember 2021 (Anmerkung: alleinstehend wird das Zeichen in Kun-Lesung als kami gelesen).
- 術. In: Wadoku. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
- Verzeichnis Jin Shin Jyutsu Praktiker. In: Jin Shin Jyutsu Europa-Büro. Abgerufen am 10. Dezember 2020 (deutsch).
- Katō 1993:6-9.