Jim Kelly (Basketballtrainer)
Jim Kelly ist ein US-amerikanischer Basketballtrainer.
Leben
Der aus dem US-Bundesstaat New Jersey stammende Kelly[1] war 1983/84 Trainer der Solent Stars im englischen Southampton und führte die Mannschaft, aus der John Johnson herausragte, zum Gewinn des Meistertitels.[2] Kelly trat im Januar 1985 das Traineramt beim deutschen Bundesligisten Bayer Leverkusen an.[3] Er übernahm die Mannschaftsleitung von Otto Reintjes, der eingesprungen war, nachdem sich die Rheinländer im Saisonverlauf von Chris Lee getrennt hatten. Kelly, dem von der Zeitung Die Welt eine „ruhige und besonnene Arbeitsweise“ zugeschrieben wurde,[3] führte Leverkusen zum Gewinn der deutschen Meisterschaft, der Triumph stand Ende März 1985 fest, Endspielgegner war der DTV Charlottenburg.[4] 1986 gewann man die deutsche Meisterschaft und den DBB-Pokal.[5] 1987 und 1988 wurde Leverkusen unter Kellys Leitung jeweils deutscher Vizemeister. In seiner letzten Saison in Leverkusen (1988/89) gehörte Dirk Bauermann als „Co“ zu Kellys Trainerstab. Bauermann schrieb in seinem 2012 erschienenen Buch, Kelly sei „ein weiterer guter Lehrer für mich“ gewesen, der ihm viel Verantwortung und insbesondere die Leitung der Verteidigungsarbeit übertrug. Bereits vor der Niederlage in der Endspielserie um die deutsche Meisterschaft gegen Steiner Bayreuth stand fest, dass Kelly Leverkusen am Saisonende 1988/89 verlassen würde.[6] In der Saison 1991/92 trainierte er den Bundesligisten Brandt Hagen.[7] Kelly, dessen Ehefrau aus den Philippinen stammt,[8] war in den 1990er Jahren zeitweise Berater von Mannschaften der philippinischen Liga PBA.[9] Im Vorfeld der Saison 2000/01 vermittelte er John Best, der zuvor auf den Philippinen gespielt hatte, an Bayer Leverkusen.[10]
Ab 1994 war Kelly für die NBA-Mannschaft Toronto Raptors tätig. Er arbeitete dort in leitender Stellung im Bereich Spielersichtung und war für die Probetrainingsveranstaltungen möglicher Neuverpflichtungen, unter anderem im Vorfeld des Draftverfahrens zuständig.[11] Im Juni 2013 kam es zwischen Kelly und der Mannschaft aus Toronto zur Trennung.[12] Ab der Saison 2013/14 war Kelly im Bereich Spielersichtung für die Dallas Mavericks (ebenfalls NBA) tätig.[13]
Einzelnachweise
- Ziel: Spitzenteam in Europa. In: Die Welt. 25. April 1986, abgerufen am 22. Mai 2020.
- Solent Stars Basketball Club - The Complete History: Solent Stars 1983/84 Season. In: Solent Stars Basketball Club - The Complete History. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
- Curt Morrell: Leverkusen beendete Durststrecke. In: Die Welt. 29. März 1985, abgerufen am 22. Mai 2020.
- MICHAEL ZEIHEN: Kurios, turbulent, dramatisch und verrückt. 28. Juni 2005, abgerufen am 21. Mai 2020 (deutsch).
- Erfolge & Historie | BAYER GIANTS Leverkusen. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 11. Oktober 2018; abgerufen am 22. Mai 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Dirk Bauermann: Mission Erfolg: Meine Vision, mein Plan, mein Weg. Herbig, F A, 2012, ISBN 978-3-7766-2679-7.
- Basketballarchiv. In: Basketballarchiv. (wixsite.com [abgerufen am 26. Juli 2020]).
- Joaquin M. Henson: Kelly scouts NBA prospects. Abgerufen am 21. Mai 2020.
- Mavs scout Jim Kelly on Parks' NBA dream: 'He got to go a few more steps to get there'. 10. August 2016, abgerufen am 21. Mai 2020 (englisch).
- Johannes Wermbter: Stagnation ist Rückschritt. In: Deutscher Basketball Bund e.V. (Hrsg.): Sonderheft s.Oliver BBL Saison 2000/2001. DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Köln 2000, S. 33.
- Raptors Announce Front Office Promotions. Abgerufen am 21. Mai 2020 (englisch).
- New Raptors GM Masai Ujiri begins cleaning house. 2. Juni 2013, abgerufen am 21. Mai 2020 (englisch).
- Jim Kelly, Dallas Mavericks, Scout - RealGM. Abgerufen am 21. Mai 2020.