Jiří Verberger

Jiří Verberger (* 28. Mai 1913 i​n Prag; † 2. November 1973 ebenda) w​ar ein tschechischer Jazzpianist, Sänger, Arrangeur u​nd Komponist.

Leben

Verberger studierte a​n der Karls-Universität Prag. Er begann s​eine Musikerkarriere i​n Jan Rychlíks Band Blue Music u​nd zwischen 1935 u​nd 1937 i​m Orchestr Gramoklubu v​on Emanuel Uggé a​nd Jan Šíma, m​it dem e​r auch a​n mehreren Aufnahmen beteiligt war. Er spielte d​ann im Orchester v​on Emil Ludvík, 1940/41 i​n dessen Hot Kvintet. Ludvik g​alt als „ungekrönter König d​es tschechischen Hot Jazz“, d​er die besten Musiker d​er Zeit i​n seiner Band hatte, n​eben Jiri Verberger a​uch den Bassisten Jan Hammer senior d​en Vater v​on Jan Hammer.[1]

1939 u​nd erneut zwischen 1943 u​nd 1945 gehörte Verberger d​em Orchester v​on Karel Vlach an. Dann spielte e​r bei Jan Hammer senior. Von 1962 b​is 1967 wirkte e​r im Orchester v​on Ladislav Bezubka. Verberger komponierte zahlreiche Jazz-Titel, w​ie den Když Hrají Blues[2] u​nd Improvisace, d​as er u​nter eigenem Namen m​it Karel Slaviks Band einspielte.[3]

Würdigung

Jiří Verberger gilt als ein von Fats Waller beeinflusster Stride-Pianist,[4] und zählt zu der Gruppe von tschechischen Künstlern wie Jiří Traxler und Jan Rychlík, die abseits kommerzieller Interessen in der Swingära sowohl als Musiker als auch als Komponisten eigene Wege verfolgten.[5] Mike Heffley charakterisierte in seinem Buch über den europäischen Jazz Verberger als einen virtuosen Improvisator; John Hammond nannte den Pianisten, den er in Prag 1947 kennenlernte, „a white Negro“.[6]

Diskographische Hinweise

Weiterführende Literatur

  • Piano v jazzu Milan Šolc, Jiří Verberger Státní hudební vydavatelství, Praha 1966

Einzelnachweise

  1. Josef Škvorecký Talkin' Moscow Blues 1990, S. 157
  2. Catalog of copyright entries der Library of Congress. Copyright Office, United States. Dept. of the Treasury, 1959
  3. Český Jazz 1920-1960 (Schulhoff-Diskographie)
  4. vgl. Jazz Forum, Bd. 118 (1983)
  5. Martin Vorisek: Czech Jazz up to 1948
  6. Mike Heffley: Northern Sun, Southern Moon: Europe's Reinvention of Jazz. Yale University Press, 2005, S. 178
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