Jerichowscher Kreis
Der Jerichowsche Kreis war ein Territorium im nördlichen Teil des historischen Erzstifts Magdeburg. Der Kreis wurde mit dem Erzstift 1680 Bestandteil des brandenburg-preußischen Herzogtums Magdeburg, ging zusammen mit diesem 1701 in das Königreich Preußen.
| |||||||
Städte des Jerichowschen Kreises um 1790 im Herzogtum Magdeburg (blau), Hintergrund: Karte des heutigen Sachsen-Anhalt (grau):
Jerichowscher Kreis I und Jerichowscher Kreis II. |
Der Jerichowsche Kreis hatte 1784 ohne die Städte und ohne das Militär 32.359 Einwohner. Er war in zwei Distrikte mit jeweils eigenem Landrat eingeteilt, nämlich in
- den 1. Distrikt (1784: 9400 Einwohner) mit
- den beiden Immediatstädten Burg und Loburg,
- den beiden Mediatstädten Görzke und Möckern,
- dem königlichen Amt Loburg,
- dem freiherrlichen Amt (von der Hagen) Möckern sowie
- 74 Amts-, geistlichen, adligen und anderen Herrschaften; sowie
- den 2. Distrikt (1784: 22.959 Einwohner) mit
Beide Kreise wurden nach dem Wiener Kongress 1816 in die neuen Kreise Landkreis Jerichow I und Landkreis Jerichow II überführt, wobei der ehemalige Ziesarsche Kreis zusätzlich zum Landkreis Jerichow I kam. Das 1806 von Kursachsen an das Königreich Westphalen überlassene Amt Gommern wurde 1813 von Preußen erobert und kam 1818 ebenfalls zum Landkreis Jerichow I.
Landräte
- Johann August von Arnim (1723–1797), Landrat im 2. Distrikt von 1765 bis 1797
- Christian Carl Wilhelm von Katte (1750–1821), Landrat im 2. Distrikt von 1798 bis 1816, danach Landrat des neu geschaffenen Landkreises Jerichow II
Quellen
- Hanns Gringmuth: Die Behördenorganisation im Herzogtum Magdeburg – ihre Entwicklung und Eingliederung in den brandenburgisch-preußischen Staat. Dissertation Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 1934.
- Johann Ludwig Heineccius: Ausführliche topographische Beschreibung des Herzogthums Magdeburg und der Grafschaft Mansfeld, Magdeburgischen Antheils. Decker, Berlin 1785, S. 248–304 (Digitalisat).